Ausstellung in Siegburg Farbexplosionen und zarte Töne

SIEGBURG · Ansgar Skiba gewährt mit wuchtigen Ölbildern und feinen Tuschezeichnungen in Siegburg "Einsicht in die Natur".

 Künstler Ansgar Skiba inmitten seiner Werke mit der Leiterin des Stadtmuseum, Gundula Caspary.

Künstler Ansgar Skiba inmitten seiner Werke mit der Leiterin des Stadtmuseum, Gundula Caspary.

Foto: Holger Arndt

Gletscher, Wasserfälle, Gebirgsseen und Gärten sind die Motive von Ansgar Skiba, der insgesamt 33 Ölbilder und elf Zeichnungen in der Wechselausstellung des Siegburger Stadtmuseums zeigt. Vor allem die grell bunt gemalten Gartenansichten in ihrer intensiven Farbigkeit und mit zum Teil überzeichneten Farbkontrasten springen förmlich ins Auge.

Die Urgewalt der Natur, die Skiba einfängt, aber nicht kopiert, wird durch die Technik des Malens noch verstärkt. Der Künstler benutzt keine Pinsel, sondern Stöcke oder die Hände. Im Kontrast dazu stehen kleine - farblich auf Schwarz und Weiß reduzierte - Tuschezeichnungen und solche, die mit dem Silberstift entstanden sind und bei denen sich im Gegensatz zu den voluminösen Ölgemälden eine romantische Stille ausbreitet. Beim Betreten des Raums im Museum wird man fast erschlagen angesichts des pastos aufgetragenen Farbenrauschs des Künstlers, der sich nach eigener Aussage dabei "auf der Grenze zum Kitsch" bewegt. Bis zu 30 Schichten legt er aufeinander, sodass seine Bilder fast dreidimensional wirken und laut Skiba "je nach Einfall des Lichtes ihren Charakter wechseln".

Die Buntheit sei im Gegensatz zur wahren Natur allerdings noch untertrieben, versichert der gebürtige Dresdener, der seit seiner Kindheit vom Gärtnern fasziniert ist. Er möchte seine Werke als "Neuschöpfungen von Natur im Angesicht der Natur" verstanden wissen. Eine Ähnlichkeit mit Claude Monet, zum Beispiel mit dessen Seerosenbildern, lässt er nicht gelten, da schon die Technik eine ganz andere sei. Während der französische Impressionist die Farben ruhig mit dem Pinsel gestrichen habe, setze er Schicht auf Schicht, seine Bilder würden aufgrund entstehender Brüche "zerfetzt". Er vergleicht seinen Stil eher mit dem eines Vincent van Gogh, Lucien Freud oder Lovis Corinth. Neben den Gärten, die eine durch den Menschen gebändigte Natur in den Fokus stellen, zeigt Skiba mit Wellen und Fjorden eine ungebändigte, wilde Natur in einem fast erstarrten Moment. Reizvoll sind auch seine "Nachtstücke", die er in der Natur malt. Bei den Meeresbuchten, Gebirgsseen und Flüssen, kleinformatige Arbeiten auf Leinwand, liegt die Oberfläche der Gewässer ganz ruhig, fast spiegelglatt in der Dunkelheit. Tiefschwarz oder grünschimmernd sind diese Landschaftsansichten gemalt, über die Farbschichten zieht sich ein filigranes Liniengeflecht aus weißer Tusche.

Die Ausstellung "Einsicht in die Natur" ist bis Sonntag, 15. März, im Stadtmuseum Siegburg zu sehen.

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