Deutsches Museum Bonn weckt Interesse an "MINT"-Fächern Farbenzauberei begeistert die Kinder

SIEGBURG · Prüfend hält der achtjährige Felix Ahlmann ein Reagenzgläschen hoch und erkennt erstaunt, dass sich die Flüssigkeit darin wie von Geisterhand verfärbt hat. Die Neugierde hatte ihn an einen Stand des Deutschen Museums Bonn (DMB) am unteren Markt getrieben, das dort am Samstag mit kleinen Experimenten für Kinder auf seine Arbeit aufmerksam gemacht hat, weil es Mitglieder für einen neu zu gründenden Förderverein für die Einrichtung gewinnen will.

 Unter der Anleitung von David Katzmann produziert Felix Ahlmann selbst verschiedene Farben.

Unter der Anleitung von David Katzmann produziert Felix Ahlmann selbst verschiedene Farben.

Foto: Paul Kieras

Im Schnellverfahren wurde den Pänz dort der Einsatz von Säuren und Basen veranschaulicht. "Ein kleiner Ausschnitt aus unserem Bildungsspektrum" so DMB-Leiterin Andrea Niehaus. "Die kleinen Experimente, Farben zu produzieren, sind dem Alter angepasst", wie David Katzmann, Workshop-Leiter im Museum, betonte.

Denn es gehe nicht darum, den Kindern eine Chemiestunde zu geben, sondern lediglich darum, das Interesse für die sogenannten "MINT-Fächer" (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, und Technik) zu wecken, erklärte Karl-Friedrich Linder, Geschäftsführer der Dr. Reinhold-Hagen-Stiftung, die dem Förderverein ebenso angehören wird wie das Siegwerk. Dessen Personalleiterin, Ulrike Lüneburg, erklärte, man unterstütze das DMB, weil Schüler, die dort erste Erfahrungen mit MINT machten, vielleicht die zukünftigen Fachkräfte für ihr Unternehmen seien.

Die Kinder sollten spielerisch und schon möglichst früh an MINT herangebracht werden, damit sie sich auch für gewerblich technische Berufe oder ein Studium in den vier Bereichen entschieden, ergänzte Linder. Im DMB könnten Schulklassen beispielsweise in der "Experimentier-Küche" auf ungewöhnliche Entdeckungsreisen in die faszinierende Welt der Alltags-Chemie gehen, stellte Niehaus eins der vielen Bildungsangebote des Museums vor, die der Berufsorientierung dienen.

Statt trockener Theorie und Formeln erlebten sie die spannende Seite der Chemie in einfachen und ungefährlichen Experimenten mit haushaltsüblichen Stoffen. Rund 3000 Schüler von der zweiten Klasse bis zur Oberstufe machten davon pro Jahr Gebrauch. Für den Förderverein unter dem Namen "WISSENschaf(f)t SPASS", der sich für Bildung und Innovation im Rheinland einsetzt, wünscht sich Linder die Unterstützung von möglichst vielen Unternehmen, nicht nur aus der Region Bonn/Rhein-Sieg.

Niehaus wies darauf hin, dass das Interesse, Nachwuchs zu rekrutieren, bundesweit bestehe und sie in Bonn "nur" eine Dependance des weltberühmten Deutschen Museums außerhalb Münchens seien. "Wir sind das einzige Museum für zeitgenössische Forschung und Technik in Deutschland", hob sie hervor. Das DMB stehe für "Lernen von 0 bis 99 entlang der Bildungskette".

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