Siegburger Fußgängerzone Es bleibt bei der "rheinischen Lösung"
SIEGBURG · Radfahren in der Siegburger Fußgängerzone soll weiterhin verboten bleiben. Das entschied der Planungsausschuss am Mittwoch. SPD und Grüne bissen mit Anträgen für eine Lockerung bei der schwarz-gelben Ratsmehrheit und bei der AfD auf Granit.
Vor allem die CDU sprach sich für die praktizierte "rheinische Lösung" aus: Die Stadt toleriert demnach vorsichtige Radfahrer. "Diese Regelung findet nach dem, was wir so an Rückmeldung bekommen, breite Akzeptanz", sagte CDU-Fraktionschef Jürgen Becker. Die SPD sah es anders, zumal die Polizei bei den Radlern weniger nachsichtig ist.
"Die 'rheinische Lösung' ist für niemanden ersichtlich", so Torben Schröder, der auf einen Bürgerdialog und auf eine Umfrage der Verbraucherzentrale verwies. "Wir wollen Sicherheit schaffen, sowohl für Radfahrer als auch für Fußgänger." Der jetzige Zustand gebe immer wieder Anlass zur Beschwerde auf beiden Seiten.
Deshalb schlug die SPD vor, das Radfahren zwischen 19 und 11 Uhr täglich zuzulassen - um damit zum Beispiel morgendliche Fahrten zum Markt und abendliche Einkäufe zu erleichtern. "Nach 19 Uhr hat doch nur noch eine Handvoll Geschäfte geöffnet", entgegnete Hans-Werner Müller von den Grünen.
Seine Fraktion setzte eher auf eine straßenweise Freigabe der Fußgängerzone: Demnach sollte nur noch im Kernbereich - zum Beispiel Markt, untere Kaiserstraße, Holzgasse - das Radfahren verboten bleiben. Doch auch dieser Vorschlag kam bei der Ausschussmehrheit nicht an: Das führe zu einem regelrechten Schilderwald, so das Gegenargument.
Letztlich wurde auch der Grünen-Antrag abgelehnt. Müller wurde nicht müde, für gegenseitiges Verständnis zwischen Radlern und Fußgängern zu werben - so wie es beispielsweise in den Niederlanden ganz selbstverständlich funktioniere.
Beschlossen wurden indes die Prüfaufträge, die CDU und FDP zum Radverkehr gestellt hatten: Diese zielen unter anderem auf die Einrichtung von Schutzstreifen, die Beschilderung und zusätzliche Abstellplätze.
