Kranzniederlegung in Siegburg Erinnerung an eine Schreckenstat

SIEGBURG · Am Morgen des 23. August 1944 geschah ein dreifacher Mord in der Nähe der Ruine am Uhlrather Hof. Ein nationalsozialistisches Exekutionskommando erschoss damals die drei jungen luxemburgischen Staatsangehörigen Jean Bück, Marcel Charpantier und Camille Körner, die zuvor im Zuchthaus der Kreisstadt Siegburg gefangen waren.

 Gegen das Vergessen: Bürgermeister Franz Huhn legt an der Ruine Uhlrater Hof einen Kranz nieder.

Gegen das Vergessen: Bürgermeister Franz Huhn legt an der Ruine Uhlrater Hof einen Kranz nieder.

Foto: Holger Arndt

Der Grund: Ein Deserteur ermordete den Ortsgruppenleiter der nationalsozialistischen "Volksdeutschen Bewegung" am 20. Juli 1944 in der luxemburgischen Stadt Junglinster. Als Vergeltungsschlag ordnete SS-Führer Heinrich Himmler daraufhin an, zehn komplett Unbeteiligte, sich im deutschen Gewahrsam befindliche Luxemburger zu töten - darunter auch die Gefangenen in Siegburg.

Einige Siegburger haben mit der Kranzniederlegung an die Schreckenstat vor 71 Jahren erinnert. Siegburgs Bürgermeister Franz Huhn hielt eine Rede als Andacht, indem er auch einen Bogen zu den Flüchtlingsströmen in der Gegenwart spannte und die Bedeutung der Erinnerung betonte. Zu Beginn legten die Anwesenden eine Gedenkminute ein.

Im Mittelpunkt der Ansprache des Bürgermeisters der Kreisstadt stand der Glaube an Zuversicht, den nach seinen Schilderungen auch Jean Bück kurz vor seinem Tod hegte.

Aktuell nahm er Bezug zu den 150 Flüchtlingen, die nach Siegburg gekommen sind. "Die meist gestellte Frage der Flüchtlinge bei der Ankunft war, ob sie sicher sind", so Franz Huhn. "Wir können den Flüchtlingen, die viel Leid erfahren haben, einen Moment der Sicherheit schenken", appellierte er an die Gesellschaft.

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