Klimaschutz im Rhein-Sieg-Kreis Energiedetektive nehmen Kreishaus unter die Lupe

SIEGBURG · Energiedetektive im Kreishaus und ein Wasserstoffbus am Bahnhof: Grundschüler aus Bornheim haben jetzt das Kreishaus in Siegburg einem Energietest unterzogen.

Nachdem die 30 Schüler mit einem brandneuen Brennstoffzellen-Hybridbus des Verkehrsunternehmens Regionalverkehr Köln (RVK) morgens angereist waren, prüften sie die verschiedenen Stockwerke des Kreishauses mit Hilfe von Strommessgeräten auf ihre Energieeffizienz.

Organisator des Projektes war die Verbraucherzentrale NRW, die besonders Kinder schon früh auf den Stromverbrauch aufmerksam machen möchte. Auch das Büro des Landrats Sebastian Schuster wurde bei der Prüfung genau unter die Lupe genommen. "Von den Kindern habe ich heute gelernt, dass mein Computer auch ausgeschaltet Strom verbraucht, solange der Stromstecker eingesteckt ist", sagte Schuster.

In das 30 Millionen schwere Projekt zur Sanierung des Kreishauses werden die Vorschläge der Kinder nun aufgenommen. Besonders gute Bewertungen bekamen die oberen Stockwerke des Gebäudes, die erst vor Kurzem saniert wurden. Die Kinder verliehen dem Kreishaus insgesamt die Note "zwei" als Bewertung.

Es sei schon viel getan, aber auch noch einige Luft nach oben, sagte Petra Grebing, Energieberaterin der Verbraucherzentrale NRW. Maria, neun Jahre, möchte nun auch ihre Eltern häufiger auf Stromsparmaßnahmen aufmerksam machen: "Ich achte jetzt besonders darauf, dass die Heizung nicht zu hoch gestellt und der Fernseher richtig ausgeschaltet ist."

Vor der Abreise der Schüler verlieh Rebekka Loschen von der Klimaexpo NRW Urkunden für ein besonderes Klimaschutzprojekt. Das Kölner Busunternehmen RVK hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 alle Busse auf Wasserstoffbusse umzustellen. Dieses Projekt sowie ähnliche Initiativen werden vom Unternehmen "HyCologne" koordiniert und entwickelt.

Der Elektromotor der sogenannten Brennstoffzellen-Hybridbusse wird allein durch die Reaktion von Wasser- und Sauerstoff angetrieben. "Die Wasserstoffbusse fahren viel leiser und tragen so zu einer besseren Lebensqualität bei", so Loschen. Das Projekt wird aus EU-Fördermitteln mitfinanziert.

"Wir sind erst am Anfang, denn weltweit gibt es bisher nur drei Hersteller der Brennstoffzellen-Hybridbusse", erklärte Eugen Puderbach, Geschäftsführer des RVK. "Unser einziger Anspruch ist: null Emission. Und das bis 2030."

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