Freizeitbad in Siegburg Eintritt ins Oktopus wird teurer

SIEGBURG · Wer das Siegburger Oktopus besucht, muss ab Januar tiefer in die Tasche greifen. Das hat der Verwaltungsbeirat der Stadtbetriebe AöR am Dienstagabend mit den Stimmen von CDU, FDP und SPD beschlossen.

 Mehr Eintritt zahlen die Besucher des Siegburger Oktopus ab Januar. Die Stadt erhofft sich dadurch ein Plus von 100 000 Euro.

Mehr Eintritt zahlen die Besucher des Siegburger Oktopus ab Januar. Die Stadt erhofft sich dadurch ein Plus von 100 000 Euro.

Foto: Arndt

Mit der Tarif-Erhöhung trägt die Verwaltung den steigenden Kosten für Energie, Wasser, Personal und Unterhalt Rechnung. Zudem hofft sie, so das jährliche Defizit des Freizeitbades - 2013 waren es 1,4 Millionen Euro - im Zaum halten und das Bad auf lange Sicht erhalten zu können.

Zuletzt waren die Eintrittspreise vor vier Jahren erhöht worden. Damals noch von der s.a.b. Gesundheits- und Erlebnis GmbH, die das marode Schwimmbad 2008 von der Stadt übernommen und für 20 Millionen Euro saniert und um Attraktionen wie den Tauchturm erweitert hatte. Aus wirtschaftlichen Gründen ist der private Betreiber zum 1. Januar 2013 ausgestiegen, und die Stadtbetriebe haben den Betrieb übernommen.

Mit der nun beschlossenen Erhöhung geht eine Veränderung der Tarife einher. Bislang zahlen die Badegäste drei Euro extra, wenn sie das Rutschencenter nutzen möchten. Der Aufpreis entfällt ab Januar. Zudem fällt das derzeit auf drei Stunden begrenzte Ticket weg. Statt vier Euro für drei Stunden zahlen Erwachsene dann sechs Euro für einen Tag im Hallenbad. Fünf- bis 17-Jährige können für vier Euro den ganzen Tag verweilen.

Der Freibad-Eintritt bleibt für Erwachsene bei vier Euro, Kinder zahlen 50 Cent mehr. Neu ist das Ferienticket für das Freibad. Für 50 Euro können Kinder und Jugendliche die Sommerferien über Frei- und Hallenbad, die künftig wieder zeitgleich geöffnet haben, nutzen. Der Preis für die Familienkarte bleibt bei 18 Euro. Auf Anregung der SPD-Fraktion gilt es für zwei Erwachsene mit zwei und mehr Kindern.

Moderat nannte SPD-Fraktionschef Franz Sauerzweig die Gebührenerhöhung, deshalb stimmte seine Partei nach einer Nachbesserung beim Familienticket für die neue Tarifordnung. Sein Vorschlag, den zwischen 6 und 9 Uhr geltenden "Guten Morgen"-Tarif bei drei Euro zu belassen, fand indes keine Mehrheit.

Ebenso seine von den Grünen unterstütze Idee, probehalber das zwei Euro teure Drei-Stunden-Ticket für Kinder beizubehalten. Ralf Dastler von der AfD übte starke Kritik an der Preiserhöhung. Doch weder seine Bedenken, das Bad könne durch den Wegfall der zeitlichen Limitierung überfüllt sein, noch seine Forderung, die Jahreskarte auf mindestens 500 Euro zu erhöhen, fanden Unterstützung. CDU-Fraktionschef Jürgen Becker: "Wir müssen aufpassen, dass wir nicht überdrehen, sonst bleiben die Besucher aus."

Rund 300 000 Badegäste besuchen das Oktopus im Jahr. Die Stadt rechnet durch die Gebührenerhöhung mit Mehreinnahmen von 100 000 Euro. Die fließen in die Stadtbetriebe. Schulen und Vereine zahlen weiterhin keine Nutzungsgebühr, versicherte Bürgermeister Franz Huhn. Das zusätzliche Lehrschwimmbecken "Im Haufeld" bleibe indes wegen eines Maschinenausfalls bis auf Weiteres geschlossen. Für die Reparatur fehlt der Stadt angesichts ihrer Haushaltslage das Geld.

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