"Tag der Heimat" in Siegburg EU-Abgeordneter Axel Voss fordert zum Handeln auf

SIEGBURG · Mit verschiedenen Veranstaltungen beging der Bund der Vertriebenen (BdV) Rhein-Sieg unter der Schirmherrschaft von Landrat Sebastian Schuster am Wochenende den diesjährigen "Tag der Heimat", der angesichts der derzeitigen Krisensituation weltweit eine ganz besondere Bedeutung hatte, wie alle Redner anlässlich einer Feierstunde im Großen Sitzungssaal des Siegburger Rathauses am Freitagabend betonten.

 Feierstunde mit dem EU-Abgeordneten Axel Voss.

Feierstunde mit dem EU-Abgeordneten Axel Voss.

Foto: Kieras

Denn täglich werden wir mit Bildern von Flucht und Vertreibung, vor allem aus Syrien, dem Irak und der Ukraine, konfrontiert. "Niemand kann das Leid der Menschen dort besser nachempfinden als sie", sagte die stellvertretende Bürgermeisterin, Susanne Haase-Mühlbauer, in ihrem Grußwort, in dem sie auf den Begriff Heimat ebenso einging wie Vizelandrätin Notburga Kunert.

Heimat sei im allgemeinen Sprachgebrauch ein Ort, "in den ein Mensch hineingeboren wird und in dem die frühesten Sozialisationserlebnisse stattfinden, die zunächst Identität, Charakter, Mentalität, Einstellungen und Weltauffassungen prägen", so die stellvertretende Bürgermeisterin.

Horst Tschage, stellvertretender BdV-Kreisvorsitzender, zitierte in diesem Zusammenhang in seiner Rede aus dem Antrag zur Einführung des Tages der Heimat von 1949, dass "das Recht auf Heimat unveräußerlich und unabdingbar" sei. Tschage betonte, es heiße bewusst nicht das Recht auf "die" Heimat.

Wichtiger sei es, bei einem Ortswechsel, "seine Identität in neuer Umgebung behalten" zu können, betonte Kunert. Genauso wie das Zusammenwachsen zu einer Solidargemeinschaft von Heimatvertriebenen und Heimatverbliebenen. Das sei den deutschen Vertriebenen gelungen.

"Sie haben die Ärmel aufgekrempelt und für ihre Familien hier eine neue Heimat aufgebaut", attestierte Kunert den Gästen im Rathaus. Der CDU Europa-Abgeordnete Axel Voss (MdEP) nutzte seinen Vortrag, um auf die aktuelle Situation im Irak und der Ukraine einzugehen und anhand dieser Beispiele die Wichtigkeit eines vereinten, starken Europas hervorzuheben.

Er warnte davor, die Demokratie aufs Spiel zu setzen und forderte zum Handeln aller Menschen auf. "Demokratie lebt vom Mitmachen", nur so seien Wohlstand, Stärke und vor allem Frieden und Freiheit zu bewahren, sagte Voss. Er beklagte bei vielen Europäern den Verlust der Wertschätzung, dass es ein Privileg sei, in die Heimat zurückkehren zu können.

Eine Schwächung Europas sieht er aber auch darin, dass immer mehr populistische Parteien - selbst im europäischen Parlament - "Europa abschaffen wollen". Frieden könnten nur alle 28 Mitgliedsstaaten zusammen bewahren, "kein Staat kann das alleine", lautete sein Fazit.

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