Stadtbibliothek Siegburg zieht positive Zwischenbilanz Durchbruch zu mehr Miteinander nach umfangreicher Modernisierung

SIEGBURG · Mehr als zufrieden zeigten sich Christiane Bonse, Leiterin der Siegburger Stadtbücherei, und Bürgermeister Franz Huhn gestern mit der Entwicklung der Siegburger Stadtbibliothek. Mehr als ein halbes Jahr ist vergangen, seit das Haus nach seiner umfangreichen Modernisierung und der neuen Verbindung zum Stadtmuseum wiedereröffnet wurde.

 Deutlich mehr Zuspruch erfährt die Stadtbibliothek, seitdem sie auch sonntags geöffnet ist.

Deutlich mehr Zuspruch erfährt die Stadtbibliothek, seitdem sie auch sonntags geöffnet ist.

Foto: PAUL KIERAS

Und seither hat es deutlich an Zuspruch gewonnen. Bei einer Testerhebung im August wurden allein an den Wochenenden insgesamt rund 5000 Besucher gezählt.

Bis September haben sich 1552 neue Kunden angemeldet - weit mehr als im gesamten vergangenen Jahr, wo die Bücherei 1211 neue Benutzerausweise ausgestellt hat. 63 Prozent der Leser kommen aus Siegburg, 37 Prozent aus der Umgebung, berichtete Huhn und ergänzte: "Es ist natürlich auch von großer Bedeutung für Siegburg als Einkaufsstadt, dass die Bücherei einen so großen Sog ausübt."

Einen entscheidenden Grund dafür sieht Christiane Bonse darin, dass die Bibliothek nun auch sonntags geöffnet hat, was einmalig in der gesamten Region sei. "Dann kommen ganze Familien zu uns, der Besuch ist besser als an Wochentagen", hat sie beobachtet. Man überlege schon, die Kinder- und Jugendabteilung aufgrund der hohen Frequenz personell zu verstärken.

Als "Durchbruch zum Miteinander" bezeichnete Huhn die neu geschaffene Verbindung zum Stadtmuseum. Man könne jetzt bei jeder Veranstaltung entscheiden, "welcher Raum für welche Veranstaltung geeigneter ist". Die gerade zu Ende gegangenen Literaturwochen hätten schon gezeigt, dass sich die Gleichstellung der beiden Häuser bewähre.

Die beliebte Veranstaltungsreihe werteten Huhn und Bonse wie in den Jahren zuvor als Magnet. Rund 2500 Besucher nahmen an den Lesungen teil. "Dass wir nicht nur den Mainstream bedienen, sondern auch anspruchsvolle Literatur auf dem Programm stehen haben, kommt bei den Zuhörern an", stellte Huhn fest.

"Allerdings waren wir mit den Familienveranstaltungen - bis auf die Musicals - nicht so zufrieden", sagte Christiane Bonse. Vorschulkinder wären noch eher zu begeistern als Schulkinder. Diese samstags oder sonntags um 11 Uhr in die Bücherei zu locken, funktioniere nicht.

Auf die Frage, ob die Literaturwochen im nächsten Jahr fortgesetzt werden, sagte Huhn: "Das kann ich aufgrund der derzeitigen Haushaltslage noch nicht beantworten." Er selbst wolle "alles dafür tun", aber man müsse sehen, "wie sich die Dinge entwickeln". Es sollten aber keine "Strukturen kaputtgemacht werden". Alles wäre so angelegt, dass die Literaturwochen und auch die - ebenfalls vorerst gestrichene - "Begegnung mit dem Ausland" jederzeit wieder möglich würden. "Warum nicht mit Hilfe von Sponsoren", so Huhn.

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