Siegburger Maler Jürgen Schmitz zeigt neue Arbeiten in seiner Galerie Diesig, geheimnisvoll und mystisch

Siegburg · Siegburg. Trüb, kalt, feucht, dunkel: Herbst und Winter sind nicht jedermanns Sache. Bei Jürgen Schmitz ist das anders. Der Maler liebt die dunkle Jahreszeit, weil er in ihr die schönsten Motive findet. Vornehmlich Landschaftsmotive.

 Im Atelier: Der Maler Jürgen Schmitz mit einem Bild der Siegaue.

Im Atelier: Der Maler Jürgen Schmitz mit einem Bild der Siegaue.

Foto: Holger Arndt

Aktuell zeigt der 63-Jährige in seiner Siegburger Galerie 25 neue Ölbilder, die Orte der Region abbilden oder davon inspiriert sind. Wie immer sind sie so realistisch, dass sie auf den ersten Blick wie Fotografien wirken.

Da sieht man die Sieg zwischen Siegburg und Niederpleis nach einem Hochwasser, ein Dorf in flacher Landschaft vor Industriekulisse - ein Ort in der Gegend von Niederkassel, könnte man meinen. Uckendorf? Nein, es ist nur etwas, das so aussieht wie Uckendorf. "Manchmal male ich einfach nur Fantasielandschaften", sagt der Maler.

Dass man dennoch gleich damit vertraut ist, hängt mit der Kombination wohlbekannter Motive zusammen. Auf Schmitz' Bildern begegnet einem häufig jener Mix aus Natur und Industrielandschaft, der typisch für den Raum zwischen Siegburg, Sankt Augustin, Troisdorf und Niederkassel ist. Immer wieder zu sehen: Hochspannungsmasten, wie sie in der Siegaue oder der Rheinniederung omnipräsent sind.

Für Schmitz sind sie nicht nur ein Mittel, um die Tiefe der Landschaft anzudeuten. Vielmehr konterkarieren sie den romantischen Gehalt des Bildes. Schmitz arbeitet in seinen Landschaften oder Waldbildern lieber Stimmungen und Gegensätze heraus. Und da bietet die dunkle Jahreszeit mehr Möglichkeiten als Frühling und Sommer: "Es muss diesig sein, geheimnisvoll, im besten Falle mystisch", sagt Schmitz, der an der Kunstakademie in Düsseldorf studiert hat und seit 1982 im Hauptberuf Maler ist.

Bei seinen Bildern lässt er sich nicht selten vom Himmel inspirieren: von spektakulären Wolkenformationen oder von Abendstimmungen beispielsweise. Mit der Kamera steigt er dann auf das oberste Deck des Parkhauses der Rhein-Sieg-Halle, die sich neben seinem Atelier befindet. "Ich habe inzwischen eine ganz schöne Sammlung von Himmelsbildern - ich bin Himmelsjäger." Ausgehend von den Naturschauspielen komponiert der Siegburger dann das Bild. Je bombastischer der Himmel, desto karger die Landschaft.Gelegentlich tauchen die Abtei oder die Burg Blankenberg auf, doch stehen sie nie im Mittelpunkt. Warum auch. Postkartenidyllen sind seine Sache nicht.

Jürgen Schmitz: Neue Arbeiten. Ringstraße 21. Geöffnet mittwochs bis freitags,16 bis 19 Uhr, samstags 11 bis 16 Uhr und nach Vereinbarung, 0 22 41/5 27 64, bis 17. Januar.

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