Zum Siegburg-Jubiläum Der "Leuchtturm" darf nicht leuchten

SIEGBURG · Ausgerechnet wenn am kommenden Sonntag mit Boogie-Woogie, Auftritten der Partnerstädte und Vereine sowie einem "fulminanten Feuerwerk" (so das städtische Festprogramm) der Abschluss der Festwoche zum 950. Geburtstag Siegburgs gefeiert wird, liegt das Wahrzeichen der Stadt, der Michaelsberg, im Halbdunkeln.

 Veranstaltungstechniker Uli Hoppert will am Sonntag das alte Abteigebäude erstrahlen lassen.

Veranstaltungstechniker Uli Hoppert will am Sonntag das alte Abteigebäude erstrahlen lassen.

Foto: Holger Arndt

Weil für den Neubau des Katholisch-Sozialen-Instituts (KSI) Leitungen verlegt werden, mussten vier Lichtpunkte für die Klosterbeleuchtung sowie fünf Straßenlaternen abgeschaltet werden. Das ärgert den Siegburger Uli Hoppert: "Nachdem schon die Servatiuskirche für die Sanierung verhängt worden ist, darf jetzt auch noch der 'Leuchtturm' der Stadt nicht leuchten", sagt der Veranstaltungstechniker.

Deshalb wollte er selbst dafür sorgen, dass der Berg am Sonntagabend leuchtet. "Ich habe die Stadt um Erlaubnis gebeten, im Anschluss ans Feuerwerk eine Lichtchoreografie abspielen zu dürfen." Die Chancen, dass das klappt, stehen allerdings schlecht: Am Dienstagabend teilte Siegburgs Planungsamtsleiter Stephan Marks Hoppert mit, dass der Stadt kein Geld für die Aktion zur Verfügung stehe. Rund 5000 Euro würde die Illumination laut Hoppert kosten.

Am Nachmittag noch war Marks dem GA gegenüber "nicht hoffnungslos" gewesen: "Grundsätzlich ist das eine super Idee." Hoppert sollte kurzfristig ein Konzept für die Lichtshow erstellen. "Ich werde dann wohl mal mit dem Klingelbeutel losziehen." Offenbar erfolglos: "Schade, ich bin sehr enttäuscht", sagte Uli Hoppert dem GA, äußerte aber auch Verständnis: "Ich weiß, dass es nicht einfach für die Stadt ist, so kurzfristig Geld aus dem Ärmel zu schütteln."

Der Meister der Veranstaltungstechnik mit eigenem Betrieb in Siegburg hatte geplant, die altehrwürdige Abtei für einige Stunden anzustrahlen und in buntes Licht zu taucht. Unter anderem entlang der alten Mauern, auf dem Kirchturm und sogar in der Turmspitze wollte Hoppert Scheinwerfer und LED-Spots anbringen.

Die Stadt Siegburg hatte den Ball zunächst zum Erzbistum gespielt, dem die ehemalige Abtei gehört. Die Verantwortlichen bei der Abteilung Bau des Bistums erfuhren am Montagnachmittag von Hopperts Plänen. Bei einer Baubesprechung am Dienstagmorgen diskutierten sie das Vorhaben, sprachen mit dem Veranstaltungstechniker - und gaben ihm kurzerhand die Genehmigung.

"Wir haben damit kein Problem", sagte Charlotte Falkenhagen vom Bistum dem GA. Uli Hoppert wird sein Konzept zur Illumination der alten Abtei dennoch weiter ausarbeiten: "Wenn es jetzt nicht klappt, dann ja vielleicht spätestens zur Eröffnung des KSI 2016", sagte er.

Sperrung auf dem Berg

Nicht nur die Beleuchtung der ehemaligen Abtei auf dem Michaelsberg ist durch die Bauarbeiten beeinträchtigt. Auch der Spazierweg, der entlang der Klostermauern zum Johannesgarten und Johannestürmchen führt, ist geschlossen worden. Der Parkplatz gegenüber dem Rosengarten ist nur noch eingeschränkt nutzbar und fällt mit Beginn der Ausschachtungsarbeiten endgültig weg.

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