"Big Apple" in Siegburg Das leer stehende Bistro am Kino soll neuen Betreiber erhalten

SIEGBURG · Der demografische Wandel macht auch vor dem Kino nicht Halt. Die Menschen werden immer älter, und auch die Filme richten sich öfter an ein reiferes Publikum: Zuletzt räumte das Drama "Liebe" des österreichischen Regisseurs Michael Haneke, das von der Beziehung eines älteren Ehepaars erzählt, zahlreiche Preise, darunter den Oscar als bester fremdsprachiger Film, ab.

 Ein Treff für Jung und Alt soll das Bistro am Siegburger Cineplex-Kino am Bahnhof werden.

Ein Treff für Jung und Alt soll das Bistro am Siegburger Cineplex-Kino am Bahnhof werden.

Foto: Holger Arndt

Diesem Wandel will auch das Siegburger Kino Rechnung tragen - nicht nur mit seinen Filmen, sondern auch mit dem Imbiss vor dem Film. Seit Anfang des Jahres steht das Bistro "Big Apple" im Cineplex-Gebäude leer.

Wo sich bis vor kurzem noch vorrangig ganz junge Besucher bei Burger und Cola auf den Kinofilm einstimmten, soll bald gutbürgerliche Gemütlichkeit und mit ihr auch Besucher jenseits des Teenageralters einziehen. Kinobetreiber Helmut Brunotte, dem auch das Bistro gehört, steht nach eigener Aussage mit mehreren Interessenten in Verhandlungen und "kurz vor einem Abschluss". Im Mai soll neu eröffnet werden.

Den Standort mitten in der Siegburger Innenstadt bezeichnet Brunotte als "hervorragend". "Die wunderschöne Terrasse wollen wir unbedingt rechtzeitig zum Frühsommer wieder nutzen", sagt der Bergisch Gladbacher Kino-Multi. Mit dem alten Betreiber des "Big Apple", Andreas Kroth, habe er einen Zeitplan festgelegt, in dem dieser seine Restbestände aus dem Bistro räumen müsse.

Zum Jahresende hatte Brunotte Kroth den Mietvertrag für das "Big Apple" gekündigt. "Das Restaurant war aus unserer Sicht nicht mehr zeitgemäß", erklärt der Kinobetreiber. Ein solches Etablissement müsse von Zeit zu Zeit renoviert und neu ausgerichtet werden. Das soll nun der neue Betreiber übernehmen: Der Fokus soll nicht länger nur auf junger Kundschaft liegen, statt Fast Food soll gutbürgerliche Küche angeboten werden.

Schnell gehen soll es trotzdem: "Der neue Betreiber muss in der Lage sein, die Besucher möglichst schnell zu bedienen", sagt Brunotte, "denn die haben meist nur etwa eine Stunde Zeit, etwas zu essen, bevor der Film beginnt." Zum "Rentnertreff" solle das Bistro aber auch nicht werden, sondern zu einem Ort, an dem Jung und Alt sich gemeinsam auf einen Kinoabend einstimmen können - ganz im Sinne des demografischen Wandels.

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