Chorgemeinschaft Germania Siegburg Biene Maja trifft James Bond

VON S · Verschiedene Genres, verschiedene Generationen Musiker - die Grenzen waren fließend beim Herbstkonzert der Chorgemeinschaft Germania Siegburg. Ganz bewusst wurde diesmal gemischt und das Ergebnis brachte Abwechslung für Augen und Ohren.

 Die Chorgemeinschaft Germania begeistert in der ausverkauften Rhein-Sieg-Halle.

Die Chorgemeinschaft Germania begeistert in der ausverkauften Rhein-Sieg-Halle.

Foto: Holger Arndt

Einem zackigen Radetzky-Marsch, den die jüngsten Interpreten des Konzerts zum Besten gaben, folgten Berliner und Wiener Operettenmelodien und ein ganzer Reigen von Filmmusiken, der bis in die Neuzeit reichte. Die Titelhelden waren dabei genauso unterschiedlich, wie die Filmmusiken, mit denen sie musikalisch untrennbar verbunden sind. Jeder hat bei Namen wie "Biene Maja", "Captain Jack Sparrow" und "James Bond 007" nicht nur das Bild vor Augen, sondern auch die passende Melodie im Ohr.

So begeisterten gut 140 Sänger und Musiker ihr Publikum am Samstagabend in der ausverkauften Rhein-Sieg-Halle mit Melodien aus Film und Operette. Die Chorgemeinschaft Germania Siegburg präsentierte sich dabei unter der Leitung von Stefan Wurm als stimmstarke und dennoch dynamisch sensibel agierende Gruppe.

Die hatte als Veranstalter ein Konzert auf die Beine gestellt, das zudem im Zeichen einer Premiere stand. Erstmalig musizierten die Germanen gemeinsam mit dem Orchester Junge Symphonie Siegburg. Seit zwei Jahren führt Ulrike Ubber den Taktstock im Orchester, das mit einer Alterspanne von acht- bis 50-jährigen Musikern und seinem hohen orchestralen Anspruch längst die klingende Visitenkarte der Stadt geworden ist.

Das junge Ensemble unter der Leitung Ubbers hatte sich mit einem beeindruckenden Anteil von 50 Musikern vor der Bühne positioniert und bildete damit auch optisch die musikalische Basis für die beiden Chöre, die sich auf der Bühne abwechselnd ein Stelldichein boten: als Gastgeber bestritt die Germania Siegburg zusammen mit dem Troisdorfer Frauenchor 1948 "Furore" die vokalmusikalischen Programmpunkte aus Operette und Film. Chorleiter Wolfram Kastorp steht seinen Troisdorfer Sängerinnen auch als Arrangeur und Bariton zur Seite. Mit einem ausgewogenen Stimmenverhältnis konnten die Damen gerade bei so sensiblen Vorträgen wie Louis Armstrongs "What a Wonderful World" punkten.

Als Begleiter am Flügel hatte jeder Chor einen eigenen Künstler im Gepäck. Heinz-Dieter Paul stand den Herren der Germania erfahren und fingerfertig zur Seite. Frank Hoppe begleitete dabei die Troisdorfer Damen mit seinem unglaublich sensiblen, feinnervigen Anschlag durchs Programm und ließ selbst so vielgespielte Beiträge, wie Bette Midlers "The Rose" zu Herzen gehen.

Bestens eingestimmt wurde das Publikum durch Helmut Jäger, der als gleichermaßen belesener wie humorvoller Moderator mit Beiträgen auftrumpfen konnte, die man getrost als eigene Unterhaltungs-Programmpunkte sehen konnte. So schwelgte das Publikum in Bildern der Vergangenheit und Gegenwart und genoss ein Herbstkonzert, das Germania-Präsident und Bürgermeister Franz Huhn als Geschenk der Chores zur 950-Jahr-Feier der Stadt eröffnete.

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