Nito Torres und Gäste im "Comedy Museum" Bei der Zeitlupen-Schlägerei lacht das Publikum Tränen

SIEGBURG · Zum "7. 7. Comedy Museum" lud der Initiator und Organisator, Schauspieler, Comedian und Musiker Nito Torres am Mittwochabend ins Forum des Stadtmuseums ein.

 Das "Comedy Museum" mit (von links) Volker Diefes, Deana Kozsey, Nito Torres, Holger Ehrich und Vera Deckers.

Das "Comedy Museum" mit (von links) Volker Diefes, Deana Kozsey, Nito Torres, Holger Ehrich und Vera Deckers.

Foto: Paul Kieras

Zum "7. 7.", weil schon die Premiere, also das 1. als "7. Comedy Museum" angekündigt worden war. "Das hört sich besser an", so Torres damals. Dieses Mal nun war es wirklich das siebte Mal, und erneut präsentierte Torres wieder ein Panoptikum von positiv Bekloppten, die im fliegenden Wechsel auf der Bühne ihre brüllend komischen Shows abzogen.

Neben Gastgeber Torres, der auch durch das Programm führte, strapazierten die Kabarettisten Vera Deckers und Volker Diefes sowie das "Glamour-Paar" Deana Kozsey und Holger Ehrich, alias "Duo Diagonal", das Zwerchfell des Publikums. Den Auftakt machte der Siegburger wie immer selbst. Torres machte sich Gedanken über die Kommunikation zwischen den Menschen, speziell über die verbale und nonverbale der Frauen, die der Vater von vier Töchtern bis heute nicht versteht, "obwohl ich schon immer von Frauen umgeben war." Wenn man Männer anspräche, schalteten die eine "Pausenmelodie" im Hirn an, Frauen setzten einen Blick "zwischen Ekel und Mitleid" auf. "Eine Frau kann mit den Augen rollen, bis die knirschen", stellte er fest.

Auch die Botschaften in Frauenkonversation erschlössen sich ihm nicht. Beispiel eines - authentischen - Gesprächs zweier Damen an einer Supermarktkasse: "Anneliese, ich hab dich lange nicht gesehen." Darauf die Angesprochene: "Ich war ja auch schwimmen", worauf Erstere antwortete: "So hab ich das doch gar nicht gemeint." Das Publikum verstand den Dialog natürlich ebenfalls nicht, kugelte sich aber vor Lachen. Um Kommunikation ging es auch bei Vera Deckers. Vor allem um die der jüngeren Generation, die ununterbrochen das Handy am Ohr habe.

Herrlich die von ihr zitierten Gespräche zweier junger Frauen, die sie in einem Zugabteil parallel mithören musste: Die eine erzählte minutenlang davon, was sie in einem Hamburger Hotel zum Frühstück bekommen habe: "Kaffeee, Teee, Brooot, Brööötschen...", die andere von irgendwelchen Beziehungskisten, wobei Fremdwörter hörbar nicht ihr Ding waren. So sprach sie von einer unlösbaren "Syphilisaufgabe" und dass man sich nicht aus der "Atmosphäre" ziehen dürfe. Und sie werde auch niemandem eine "Lotion" erteilen.

Das Thema von Volker Diefes war hauptsächlich die Verblödung durch das Fernsehen, wo Promis im Fokus stünden, für deren Klassifizierung "unser Alphabet nicht ausreicht." Der Star des Abends war eindeutig das "Duo Diagonal".

Bei seiner Mischung aus Slapstick und Pantomime in völlig abgedrehten "Spitzendarbietungen", darunter die weltweit einzige Feuershow ohne Feuer, eine Hypnosenummer oder die Gesichtsgymnastik zu Musik von Max Gregers Schallplatte "Trimm und tanz Dich Top-Fit" aus dem Jahr 1974 lachte das Publikum lauthals und so lange, bis die Tränen liefen. Das absolute Highlight ihres Auftritts: eine Schlägerei untereinander in Zeitlupe. Besser kann Unterhaltung nicht sein.

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