Brücke in Lohmar Bauarbeiten an der neuen Brücke sind auf der Zielgeraden

LOHMAR · Fast acht Monate nach Sperrung und Abriss der alten Brücke befinden sich die Bauarbeiten an der neuen Aggerbrücke in Schiffarth nun auf der Zielgeraden. Am Dienstagmorgen rückte ein 500 Tonnen schwerer Mobilkran an, um die hölzernen Hauptträger für die neue Holzbetonverbundbrücke in dem kleinen Lohmarer Stadtteil einzusetzen.

 Ein Spezialkran hievt die Holzkonstruktionen auf das Fundament der neuen Schiffarther Brücke.

Ein Spezialkran hievt die Holzkonstruktionen auf das Fundament der neuen Schiffarther Brücke.

Foto: Jens Kleinert

Mit einem Spezial-Lkw waren die Holzkonstruktionen zuvor an ihren Bestimmungsort gebracht und ab 7 Uhr früh für die Übersetzung durch den Mobilkran präpariert worden. Fast zwei Stunden dauerte es dann, bis der erste der beiden jeweils 40 Meter langen Holzträger seinen Platz auf dem Brückenfundament gefunden hatte und nach langer Zeit erstmals wieder eine feste Verbindung über den Fluss bestand.

Etwas schneller ging es mit dem zweiten Träger und der Schalung voran, die zwischen die beiden Holzelemente eingesetzt wurde. Damit ist ein entscheidender Schritt getan, und der Weg zur Fertigstellung nicht mehr weit: "Anschließend muss nun die Fahrbahn betoniert, der Gussasphalt aufgebracht und das Geländer montiert werden", so Frank Miebach, dessen Ingenieursbüro vom Kreis mit dem Brückenbau betraut worden war.

Zwar ist die Eröffnung der inklusive Abrisskosten etwas über eine Million Euro teuren Brücke an der K 39 erst für den 31. Mai geplant, doch schon jetzt ist durch die Montage der geschwungenen Holzträger die optische Prägung erkennbar. Insgesamt 112 Kubikmeter Holz werden am Ende in der Brücke verbaut sein, was sich nicht nur in Sachen ökologischer Nachhaltigkeit niederschlagen, sondern die Flussquerung im Verbund mit dem Beton zugleich besonders belastbar machen soll: Denn auch dem Schwerlastverkehr soll die neue Brücke standhalten können.

Gleichzeitig liegt in der besonderen Bauweise jedoch das eher zögerliche Fortschreiten der Bauarbeiten begründet: Denn die Symbiose aus Holz und Beton erforderte den Einsatz zweier verschiedener Konstruktionsbüros. Und weil es nach Aussage von Dieter Dettke, Abteilungsleiter Kreisstraßenbau im zuständigen Planungsamt des Rhein-Sieg-Kreises, bei dem mit der Holzkonstruktion beauftragten Büro zu Softwareproblemen gekommen sei, hätten in der Folge auch die Stahlbauer nicht an ihrer statischen Berechnung weiterarbeiten können.

Ein weiterer Grund seien außerdem Ungereimtheiten bei Forderungen einer der Baufirmen gewesen, die dann zu weiteren Arbeitsunterbrechungen geführten hätten. Ganz abgeschlossen sein wird der Neubau nach der Asphaltierung aber noch nicht: Um sich optisch besser in das Ortsbild einzufügen, sollen Teile der Brücke ebenfalls mit dem für die Umgebung charakteristischen Bruchstein verkleidet werden.

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