Stadtmuseum Siegburg Barbies mit hohem Marktwert

SIEGBURG · Expertinnen schätzen im Stadtmuseum Wert von Puppen, altem Spielzeug und Steiff-Tieren nach ihrem Zustand.

 Mit großem Interesse verfolgen die Besucher die Bewertung von Bettina Dormann (vorne).

Mit großem Interesse verfolgen die Besucher die Bewertung von Bettina Dormann (vorne).

Foto: Paul Kieras

Die Gämse, die Karin Schrey in Augenschein nimmt, hat schon einige Jahre auf dem Buckel: Das Steifftier bekam die ältere Schwester der Henneferin Jutta Neukirchen 1936 geschenkt und "vererbte" es anschließend zunächst an ihren Bruder und anschließend an Jutta Neukirchen. Die 72-Jährige war mit ihrem Mann Dieter (78) und natürlich der Gämse gestern ins Siegburger Stadtmuseum gekommen, um den Wert des Steifftiers schätzen zu lassen. Sie waren nicht die Einzigen: Im Museum bildeten sich lange Schlangen vor den Sammlerinnen und Kuratoren der derzeitigen Ausstellung "Busy-Girl - Barbie macht Karriere", Bettina Dorfmann und Karin Schrey.

Beim Kuscheltier der Neukirchens fehlen zwar Hörner und Augen, sie sind "von drei Kindern weggespielt". Den Wert schätzt die Expertin auf rund 70 Euro. Doch die Hennefer wollen nicht verkaufen: Für sie zählt der ideelle Wert. Mehr Zeit erfordert die Untersuchung einer Puppe mit Porzellankopf, die Schrey gleich der Thüringer Puppenfabrik Armand-Marseille zuordnen kann. "Seriennummer 370, so um das Jahr 1900, Augenbrauen wunderschön modelliert, echte Haare, Ziegenlederkörper", teilt sie mit. Etwa 500 Euro könne man für die Puppe bekommen.

Am Tisch nebenan packt Inge Stengritt (67) aus Bonn ihre Mitbringsel wieder ein. Dazu gehört unter anderem eine Schildkröt-Puppe aus der Zeit zwischen 1960 und 1970. Stengritt weiß nun, dass der aktuelle Wert der Puppe von 60 Euro in den nächsten Jahren noch steigen wird.

Große Augen machte Expertin Bettina Dorfmann, als Brigitte Schlösser aus Köln ihre Barbie-Sammlung auspackte. Durchweg in Original-Schachteln mit allem Zubehör inklusive einem ganzen Barbie-Kleiderschrank. "Die habe ich als Kind nach und nach geschenkt bekommen, Kleider und weitere Utensilien gab es zum Beispiel für gute Noten in der Schule", berichtete die 58-Jährige. Nach einer ersten Sichtung wollte sich Bettina Dorfmann noch nicht auf einen zu erzielenden Preis festlegen. "Bei einem kompletten Verkauf könnte der bei 500 bis 600 Euro liegen", so die Fachfrau, "bei einem Einzelverkauf sind bis zu 2000 Euro möglich." Sie riet der Kölnerin dazu, spezielle Barbie-Börsen zu besuchen.

Wer beraten worden war, ging noch nicht nach Hause, sondern verfolgte interessiert die Prüfung des Spielzeugs, das andere mitgebracht hatten - inklusive der dazugehörigen Geschichten. Immer wieder stellte jemand fest: "Die Puppe hatte ich auch mal." Und Bettina Dormann merkte an: "Man glaubt ja gar nicht, was die Leute noch alles besitzen."

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