Ausstellung im Kreishaus Auswirkungen des Klimawandels in Südamerika

RHEIN-SIEG-KREIS · Eine Ausstellung im Foyer des Siegburger Kreishauses informiert ab sofort über den Klimawandel und dessen Folgen. Anhand von Beispielen aus Bolivien, Brasilien, Chile und Peru werden die sozialen Folgen klimatischer Veränderung erklärt.

 Ausstellungseröffnung (v.l.): Landrat Frithjof Kühn mit Katharina Nordhorn und Helmut Hoffmann.

Ausstellungseröffnung (v.l.): Landrat Frithjof Kühn mit Katharina Nordhorn und Helmut Hoffmann.

Foto: Andreas Dyck

Gleichzeitig gibt die Ausstellung Tipps, wie jeder Einzelne vor Ort zum Klimaschutz beitragen kann.

Klimaschutz geht alle etwas an, davon ist Katharina Nordhorn überzeugt. Die Projektreferentin vom Lateinamerikazentrum aus Bonn hat jetzt gemeinsam mit Landrat Frithjof Kühn im Kreishaus eine Wanderausstellung über den Klimawandel eröffnet. "2 Grad mehr - na und? Klimaschutz auf lokaler Ebene als Bestandteil der Armutsbekämpfung" lautet der Titel der Ausstellung.

Damit spielt er auf das Klimaziel der Vereinten Nationen an, den weltweiten Temperaturanstieg auf zwei Grad gegenüber dem Niveau der Vorindustrialisierung zu begrenzen. Die Ausstellung ist Teil eines gleichnamigen Bildungsprojekts des Rhein-Sieg-Kreises. In Schulen und Vorträgen für Erwachsene soll so das Bewusstsein für Umweltschutz verstärkt werden.

Dass westliche Industrienationen, darunter Deutschland, über Jahrzehnte fossile Brennstoffe verfeuert und Treibhausgase in die Atmosphäre geblasen haben, wird als eine Hauptursache des Klimawandels angesehen. Den bekommen zurzeit laut Nordhorn allerdings vornehmlich Länder auf der Südhalbkugel zu spüren. "Der Klimawandel kennt keine Grenzen, und er verursacht und verstärkt Armut in Ländern, die besonders von ihm betroffen sind."

Die Ausstellung zeigt beispielhaft, welche Folgen der Klimawandel in Südamerika hat. So haben etwa Chile und Peru vermehrt mit einer zunehmenden Wasserknappheit zu kämpfen. Seit den 1970er Jahren sind die Gletscher der Anden um 30 bis 50 Prozent zurückgegangen. Das wärmere Klima hat zur Folge, dass Niederschlag als Regenwasser versickert oder abfließt, statt als Schneedecke erhalten zu bleiben. Dadurch gehen den Menschen Wasserspeicher verloren, die sie als Trinkwasser oder für die Landwirtschaft benötigen.

Zudem kommen auch die Einheimischen selbst zu Wort - und zwar mit Fotos und Zitaten zum jeweiligen Thema. Neben Bildern von ausgetrockneten Seen und abgeholzten Wäldern gibt die Ausstellung so denjenigen eine Stimme, die vom Klimawandel betroffen sind. So etwa Francisca Taione Silva dos Santos, die schreibt: "Für die Einheimischen ist alles aus dem Gleichgewicht geraten. Ihre Beobachtungen und Erwartungen, auf die sie sich verlassen konnten, stimmen auf einmal nicht mehr. Gerade jetzt, wo es wichtig wäre, sich auf die Katastrophen vorbereiten zu können."

Dass auch der einzelne Bürger in Deutschland seinen Teil zum Klimaschutz beitragen kann, wird auf einer der 20 Informationstafeln ebenfalls gezeigt. Wichtig ist es Nordhorn außerdem, mit ihrer Ausstellung an Schulen zu gehen: "Es sind schließlich die Schüler von heute, die bald unsere Zukunft gestalten."

Die Ausstellung "2 Grad mehr - na und? Klimaschutz auf lokaler Ebene als Bestandteil der Armutsbekämpfung" ist bis zum 31. Januar im Foyer des Siegburger Kreishauses zu sehen. Weitere Infos unter www.protect-the-climate.eu.

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