Kammerkonzert Gymnasiums Alleestraße Antonio Vivaldi trifft George Gershwin

SIEGBURG · Der "Kammermusikabend der Schülerinnen und Schüler" ist am Gymnasium Alleestraße Tradition. Seit drei Jahren wird das vierteljährlich stattfindende Konzert von Ulrike Ubber organisiert, und seither wurde es gründlich neu gestaltet.

 Musikalische Talente mit Vielfalt in Stil und Instrument: Neun Schüler brillierten beim Kammermusikabend.

Musikalische Talente mit Vielfalt in Stil und Instrument: Neun Schüler brillierten beim Kammermusikabend.

Foto: Paul Kieras

Die Koordinatorin für die Musikklassen des Gymnasiums ist zugleich Leiterin des Schulorchesters und der Jungen Symphonie Siegburg.

"Den Kammermusikabend habe ich bewusst geöffnet", sagt Ubber, die den Begriff nun auf alles ansetzt, was Schüler solistisch oder im Ensemble musikalisch gestalten. Und da umspannt der stilistische Bogen gerne mal 300 Jahre. So standen sich beim jüngsten Kammerkonzert am Freitag etwa Antonio Vivaldi und George Gershwin problemlos gegenüber - barocke Konzertsätze für Violine oder Querflöte wurden von Blues- und Jazz-Nummern für Klarinette und Saxophon wechselweise abgelöst.

Der musikalischen Stimmung in der voll besetzten Aula der Musikschule tat das keinen Abbruch. Im Gegenteil, die Spannung, die sich daraus ergab, spielte dem Hörgenuss einmal mehr zu und gab dem Konzert einen besonderen Ereignis-Charakter.

Dazu gehörten solche Highlights wie der dritte Satz aus Vivaldis Violinkonzert (op.3, Nr. 6), mit dem die Fünftklässlerin Vienna Lynn Baginski an ihrer Violine brillierte, oder Sid Teppers unterhaltsam-swingende Nummer "Red Roses for a Blue Lady", die Lucas Brenner (10) unverkrampft und locker mit Unterstützung einer Play- along-Aufnahme an seiner Klarinette zum Besten gab.

Herausragend auch die beiden Sätze aus Vivaldis Querflötenkonzert, die Klara Herkenhöhner (13) kunstvoll auf die Bühne brachte. Während sie jetzt noch von ihrem Vater Hans-Peter Herkenhöhner am Klavier begleitet wurde, wird sie am 23. Mai ab 19.30 Uhr in der Aula Alleestraße als Solistin mit dem Barock-Orchester der Jungen Symphonie Siegburg auf der Bühne stehen.

"Man kann hier wunderbar mitverfolgen, wie sich die Schüler musikalisch weiterentwickeln", sagt Ulrike Ubber. Einem möglichst großen Schülerkreis will die Pädagogin die Möglichkeit bieten, aufzutreten, und hält dabei den Werdegang jedes Einzelnen im Auge. Manchmal bringt sie große Überraschungen zutage. Eine davon war der Auftritt von Julian Rempel, Schüler der 9. Klasse.

Den ersten Auftritt an seiner Schule hatte der Violinist mit der "Nachtigall" von Henri Vieuxtemps. Das anspruchsvolle Concertino (op.4, Nr.2) meisterte Julian Rempel, der von seinem Bruder Thomas am Klavier begleitet wurde, mit temperamentvollem Bogenstrich und großer Musikalität - ein Glanzlicht des Kammermusikabends.

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