Neue Ehrenamtsbeauftragte für Siegburg Angelika van Doorn will die Menschen mitnehmen

SIEGBURG · Siegburg hat eine neue Ehrenamtsbeauftragte. Seit 2007 ist Angelika van Doorn schon Abteilungsleiterin im Amt für Jugend, Schule und Sport. Und seit Ende Juli richtet die 53-jährige ihren Blick zudem auf alle Bereiche des Siegburger Ehrenamts.

 „Ehrenamtlich tätig zu sein, heißt nicht nur auf den eigenen Teller zu gucken, sondern auf den ganzen Tisch“, sagt Angelika van Doorn.

„Ehrenamtlich tätig zu sein, heißt nicht nur auf den eigenen Teller zu gucken, sondern auf den ganzen Tisch“, sagt Angelika van Doorn.

Foto: Holger Arndt

In erster Linie vermittelt Angelika van Doorn bei ihrer neuen Tätigkeit Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren möchten. "Dabei handelt es sich zum Beispiel um Leute, die hinzugezogen sind, im Ruhestand nach einer Aufgabe suchen oder sich neben ihrer Teilzeitstelle ehrenamtlich betätigen möchten", erzählt Van Doorn. Das kann zum Beispiel ein qualifizierter Judoka oder eine "Vorleseoma" sein, die Kindern die Liebe zu Büchern näherbringen möchte. Dann nennt die ehrenamtliche Beauftragte Ansprechpartner von Clubs oder Kindertagesstätten.

Außerdem fördert Van Doorn das Ehrenamt, indem sie als Dienstleisterin für die Vereine agiert. Sie kümmert sich unter anderem um Themen wie Hallenzeiten, Förderanträge sowie die Qualifizierung der Übungsleiter. Zudem stellt sie den Kontakt zu Verbänden und Organisationen her. "Durch meine Tätigkeit im Jugendhilfeausschuss kenne ich viele Personen und Vereine, die dahinter stehen", berichtet die Rathausmitarbeiterin.

Und davon gibt es in Siegburg eine ganze Menge: 76 Mitgliedsverbände mit insgesamt 11 000 Mitgliedern. "Dabei liegt der Schwerpunkt in Siegburg schon lange nicht mehr auf Fußball. Vor allem Leichtathletik und moderne Tanzsportarten wie Zumba werden immer beliebter", sagt Van Doorn.

Eine Herausforderung für die Vereine seien die Offenen Ganztagsschulen: Die Hallen stehen den Vereinen erst später am Tag zur Verfügung, und die Kinder seien nach dem langen Schultag oft geschafft. "Viele Vereine müssen sich durch Kooperationen in den Offenen Ganztag hineinbegeben, um neue Mitglieder anzuwerben", erzählt van Doorn.

Gutes Netzwerk als Voraussetzung

Dass ehrenamtliche Tätigkeiten heutzutage keine Selbstverständlichkeit sind, weiß Van Doorn durch ihre Zusammenarbeit mit Vereinen: "Viele sind heutzutage finanziell und zeitlich eingespannt. Ohne Ehrenämtler könnten viele Sachen jedoch nicht funktionieren", sagt van Doorn. Sie spricht aus eigener Erfahrung, denn sie selbst ist eine Ehrenamtsbeauftragte aus der Praxis. "Durch meine jahrelangen Erfahrungen und Tätigkeiten bin ich in Siegburg gut vernetzt", erzählt sie. Das ermögliche ihr, in allen Bereichen des Ehrenamts Antworten auf dienstliche und private Angelegenheiten zu geben.

In den 70er Jahren leitete Van Doorn Jugendgruppen in Sankt Anno. "Als ich 1981 die Ausbildung bei der Stadt Siegburg anfing, war das alles nicht mehr umzusetzen", berichtet sie. Durch ihre beiden Kinder ist die Siegburgerin wieder auf den Geschmack des Ehrenamts gekommen und war als Katechetin tätig. Zudem war sie von 1995 bis 2000 im Elternrat der Kita Sankt Anno aktiv und hat den Förderverein der Kita 1996 zusammen mit ihrem Mann gegründet, der mehrere Jahre Vorsitzender des Fördervereins war.

Seit ihre Kinder 1993 bei den Funken Blau-Weiss mit dem Tanzen begonnen haben, engagiert sie sich ebenfalls bei der Karnevalsgesellschaft. In der Tanzgruppe der Minis war sie von 1993 bis 2001 Leiterin und betreut bis heute mit Petra Büchels die Jugendtanzgruppe der Funken Blau-Weiss.

Van Doorn kennt sich also bestens aus, wenn es darum geht, sich freiwillig zu engagieren - eine Ehrenamtsbeauftragte aus der Praxis eben. "Ehrenamtlich tätig zu sein, heißt nicht nur auf den eigenen Teller zu gucken, sondern auf den ganzen Tisch", sagt Angelika van Doorn.

Weitere Informationen unter 02241/102320 sowie per E-Mail an Angelika.vanDoorn@siegburg.de

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