Kommentar Am grünen Tisch

Die neue Aufteilung der Landtagswahlkreise ist schon etwas unglücklich - vor allem, was das linksrheinische Kreisgebiet betrifft. Die Grenzen wurden offenbar am grünen Tisch gezogen. Sie orientieren sich an nackten Zahlen und nicht an der Lebenswirklichkeit in der Region.

Klar, man kann nicht erwarten, dass alle Wahlkreise auf ewig in ihrer bestehenden Form zementiert sind. Der Rhein-Sieg-Kreis ist eine dynamische Region mit Bevölkerungszuwachs, da muss es natürlich Änderungen geben können. Auch schadet es nicht, wenn einzelne Kommunen in einen anderen Wahlkreis ausgegliedert werden und damit auch in die Zuständigkeit anderer Abgeordneter. Neue Köpfe bringen neue Sichtweisen, das kann durchaus positiv sein.

Doch verkennt die Landesregierung, dass für Bonn und den Kreis immer noch der Rhein die Trennlinie schlechthin ist. Dementsprechend ist es keine gute Idee, Teile von Bornheim über den Strom hinweg mit Niederkassel, Troisdorf und Lohmar zusammenzufassen. Da gibt es keinen Bezug zueinander, keine Verbindungen. Es sei denn, das Land möchte den Bau der Rheinbrücke zwischen Wesseling und Niederkassel forcieren - dann könnte die Sache in Zukunft anders aussehen!

Im Ernst, da muss das Innenministerium bei der Grenzziehung nachbessern. Wenn Bornheim schon aufgeteilt werden muss, dann sollte ein Teil eher mit einem Bonner Wahlkreis zusammengehen.

Dass sich die SPD durch die Neuordnung parteipolitische Vorteile verspricht, wie von Ilka von Boeselager unterstellt, ist nicht zu erkennen. Selbst wenn Weilerswist eindeutige SPD-Hochburg wäre, würde das die schwarze Vorherrschaft im linksrheinischen Wahlkreis kaum in Frage stellen.

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