Bahnhof in Siegburg 57-jähriger Exhibitionist entblößte sich vor Frau

SIEGBURG · Vor einer ihm unbekannten Frau hatte sich ein 57-jähriger Troisdorfer im August 2012 mitten auf dem Siegburger Bahnhof entblößt und sich selbst angefasst. Wegen dieser exhibitionistischen Handlung wurde er gestern vor dem Amtsgericht Siegburg zu einer Geldstrafe von 120 Tagessätzen von je 25 Euro verurteilt.

Nicht das erste Mal, dass der als Papiersortierer tätige Mann auffiel. Wegen einer ähnlichen Handlung wurde er bereits 2011 in Bonn zu einer Geldstrafe verurteilt. "Mir ist das unglaublich peinlich, das war großer Mist", räumte er seine Tat gleich zu Prozessauftakt ein. Wenn er, wie am Tattag, Alkohol trinke, könne er Recht und Unrecht nicht mehr unterscheiden. Auf eigene Initiative hin hat er sich nach der Tat im August in psychologische Behandlung begeben.

Zweimal in der Woche trifft er sich mit seinem Therapeuten, um den Alkoholkonsum und die exhibitionistischen Handlungen in den Griff zu bekommen. "Meine Persönlichkeit ist jetzt stärker. Ich werde so etwas nie mehr tun", erklärte der vierfache Vater der zuständigen Richterin.

Da er seine Tat einräumte, musste die Frau vor Gericht nicht mehr aussagen. "Sie haben erkannt, dass sie ein Problem haben und arbeiten daran", hielten sowohl die Richterin als auch der Staatsanwalt ihm zugute. "Sie sind ein intelligenter Mensch, haben Mathematik studiert und sollten ihre Handlungen besser einordnen können", erklärte der Staatsanwalt.

Auch wenn der Angeklagte mehrfach beteuerte, dass er sich nie mehr in der Öffentlichkeit entblößen werde, so nahm der Staatsanwalt ihm dies nicht vollkommen ab. "Sollten sie in den nächsten Jahren hier noch einmal mit so einem Unsinn auftauchen, müssen sie ins Gefängnis", rief er dem 57-Jährigen ins Gewissen.

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