Urteil am Amtsgericht Siegburg 29-Jähriger baute Cannabis für Verkauf an

SIEGBURG · Das Amtsgericht Siegburg hat einen 29-Jährigen aus Much wegen des unerlaubten Handels mit Cannabis zu einem Jahr und sechs Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt. Er hatte zu Hause Cannabis angebaut und rund zwei Kilogramm Ertrag, die er später verkaufen wollte.

Mit dem Geld wollte der Mann nach eigenen Angaben die medizinisch-psychologische Untersuchung zur Fahrtauglichkeitsprüfung bezahlen.

Hintergrund: Im Jahr 2011 war ihm wegen des Konsums von Marihuana der Führerschein entzogen worden. Für den täglichen Weg zu seiner Ausbildungsstelle in Köln sei er jedoch auf den Führerschein angewiesen, sagte er vor Gericht. Zurzeit fahre er von Overath mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Die Höhe der Strafe wird unter anderem an dem Wirkstoffgehalt in den Pflanzen bemessen. Dieser lag mit 95 Gramm circa zwölf Mal höher als die geringe Menge, die strafrechtlich milder beurteilt wird. Der Angeklagte wohnt noch bei seiner Mutter, die nach eigener Aussage vom Anbau der illegalen Pflanzen nichts mitbekommen hat. Ihr Sohn nutzte einen Kohlefilter, um den verdächtigen Geruch einzudämmen.

Ein anonymes Schreiben hatte die Polizei auf den 29-Jährigen aufmerksam gemacht. Diese stellte die 16 Pflanzen sicher, die er unter anderem in einem Zimmer neben der hauseigenen Sauna züchtete. Der Angeklagte soll sich drei Jahre straffrei verhalten, ansonsten muss er die Haftstrafe verbüßen. Das Gericht stellte ihm jedoch eine positive Sozialprognose aus.

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