Brand in Siegburger Mehrfamilienhaus 25-Jähriger starb im Feuer

SIEGBURG · Ein Toter und fünf Verletzte: Schreckliche Bilanz eines verheerenden Feuers in der Nacht zu Mittwoch in einem Mehrfamilienhaus an der Augustastraße in Siegburg.

Trotz eines Großeinsatzes der Feuerwehr war nach Angaben der Polizei ein 25 Jahre alter Hausbewohner nicht mehr zu retten, so Renate Braun, Sprecherin der Siegburger Polizei am Mittwoch. Da das Gebäude nicht mehr bewohnbar ist, mussten sechs Mieter vorübergehend in einem Hotel untergebracht werden.

Um kurz vor 2 Uhr war ein Nachbar nach Hause gekommen, der hinter dem betroffenen Haus an der Mittelstraße wohnt. Dabei war ihm Rauchgeruch aufgefallen. "Zu sehen war allerdings nichts", berichtete er. Kaum war er in sein Haus gegangen, hörte er einen Knall.

Beim Blick nach draußen war ihm schnell klar, was passiert war: Lichterloh brannte es in der Wohnung im ersten Stock, und "durch die Hitze waren die Fensterscheiben zersprungen". In den Flammen starb der 25 Jahre alte Bewohner. Polizeisprecherin Braun geht davon aus, dass das Feuer in seiner Wohnung ausgebrochen war.

Ein ähnliches Schicksal konnten die ersten Einsatzkräfte, die rasch am Unglücksort eintrafen, drei weiteren Mietern ersparen. Mit Hilfe eines Hubretters gelang es, zwei junge Männer in Sicherheit zu bringen. Dabei kam die Rettung so überraschend für sie, das einer von ihnen mit freiem Oberkörper und in Socken in den Hubretter klettern musste. Einen weiteren Bewohner retteten die Wehrleute aus dem Treppenhaus.

[kein Linktext vorhanden] Die anderen Mieter hatten das Haus bereits aus eigener Kraft verlassen können. Trotzdem mussten laut Bericht fünf Personen mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden. Insgesamt hielten sich laut Polizei zehn zumeist junge Menschen in dem Mehrfamilienhaus auf.

Brand mit einem Toten in Siegburg
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Zu kämpfen hatten Einsatzleiter Thomas Glatz und seine Leute aber nicht nur mit den Flammen und der Rettung der Bewohner. Parkende Fahrzeuge erschwerten die Anfahrt auf der schmalen Mittelstraße. Vor allem ein Kleintransporter verengte die Durchfahrt derart, dass der bei dem Rettungseinsatz benötigte Teleskopmastwagen der Feuerwehr nicht vorbeikam, ohne Blechschaden anzurichten.

Insgesamt, so Polizeisprecherin Braun, seien drei Fahrzeuge beschädigt worden. Man prüfe nun, ob diese falsch geparkt waren. Klar ist laut Siegburgs Stadtsprecher Wolfgang Hohn jedoch, dass der Kleinlaster in einer Verlängerung des absoluten Halteverbots stand.

Für die Personenrettung habe das aber keine Rolle gespielt, betonte Renate Braun: "Die Feuerwehr bestätigte uns, dass sich die ersten Wehrleute, die ins Haus gelangten, bereits um die Personenrettung kümmern konnten." Dabei sei der Tote entdeckt worden. "Trotz der Verzögerung um wenige Minuten lässt sich laut Feuerwehrchef Glatz keine Kausalität zu dem Tod des jungen Mannes herstellen", bekräftigte Wolfgang Hohn.

Wie es zu dem Feuer gekommen war, war am Mittwoch noch nicht klar. Brandermittler suchten am Vormittag nach Spuren in dem Mehrfamilienhaus. Dort sei wegen der abgelagerten Giftstoffe ein längerer Aufenthalt nicht möglich, erklärte Hohn. Derweil habe man den Betroffenen seitens der Stadt nicht nur jede erdenkliche Hilfe angeboten, sondern für vier von ihnen bereits ein Appartment gefunden. Die anderen Bewohner seien bei Familienangehörigen untergekommen.

Zu Angaben einer 25-jährigen Bewohnerin, dass es in der Vergangenheit häufiger Ärger mit Mietern gegeben habe, sagte Hohn: "Ordnungsrechtlich ist hier nichts auffällig gewesen." Auch die Pressestelle der Polizei hat dazu keine weiteren Erkenntnisse.

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