"Siegtal pur" 126 Kilometer lange Strecke gehörte den Fahrrädern

RHEIN-SIEG-KREIS · Einmal im Jahr gehört das komplette Siegtal den Radlern, Skatern, Wanderern und Joggern. An jedem ersten Sonntag im Juli herrscht auf der viel befahrenen Siegstrecke von Siegburg bis zur Siegquelle in Netphen auf 126 Kilometern Länge Fahrverbot für alle motorisierten Verkehrsteilnehmer.

Natürlich können Auto- und Motorradfahrer an bestimmten Stellen, die von der Polizei beaufsichtigt werden, die Siegtalstrecke kreuzen. Das Siegtal ist aber autofrei. So wie am Sonntag, als wieder Tausende Radler trotz schwüler Temperaturen und Unwetterwarnungen für den Nachmittag bereits um 9 Uhr unterwegs waren, um die Ruhe und die malerische Landschaft zu genießen.

Zwar waren augenscheinlich etwas weniger Radler und Skater auf der L 333 zwischen Eitorf und Hennef unterwegs als noch im vergangenen Jahr. Dennoch ließen es sich viele Menschen aus dem Kreisgebiet nicht nehmen, auch bei der 19. Ausgabe von "Siegtal Pur" kräftig in die Pedale zu treten.

So wie Juliane Görgen aus Neunkirchen-Seelscheid. "Ich bin bis Hennef mit dem Auto gefahren. Von dort ging es dann mit dem Rad weiter", sagte Görgen. Wie viele Kilometer sie in Eitorf bereits zurückgelegt hatte, wusste sie allerdings nicht. "Ich bin mit einem ganz alten Rad mit Dreigangschaltung unterwegs, und einen Kilometerzähler habe ich leider nicht", sagte Görgen. In Richtung Windeck wollte sie jedenfalls noch ein Stückchen weiter fahren und dann zurück nach Hennef radeln. "Ich denke, das reicht dann auch", sagte Görgen, die zum ersten Mal durch das autofreie Siegtal mit dem Fahrrad fuhr.

Wer in Eitorf eine Pause machen wollte, für den war gesorgt. Wie jedes Jahr verführte auf dem Marktplatz "Radlers Rast" Hunderte Radler zum Einkehren. Bei 30 Grad im Schatten ließen sich die Gäste ein kühles Bier schmecken oder stärkten sich mit Leckereien vom Grill.

Wer neben dem Radeln noch weitere sportliche Interessen hatte, der war bei den Eitorfer Bogenschützen gut aufgehoben. Nachdem die Mitglieder des Vereins, der 2008 ins Leben gerufen wurde, im vergangenen Jahr pausiert hatten, standen sie am Sonntag wieder angehenden Bogenschützen, die Interesse an diesem Sport haben, mit Rat und Tat zur Seite.

Zwei Mitglieder kamen sogar in mittelalterlichen Gewändern, um mit den für die damalige Zeit typischen Langbogen zu trainieren. "Wir begeistern uns seit Jahren für das Thema Mittelalter und das Bogenschießen. Darum sind wir auch von Anfang an Mitglieder des Vereins", sagten Victoria und Marco, die von heute an beide mit Nachnamen Halls heißen, wenn sie sich im Eitorfer Rathaus das Jawort gegeben haben.

Auch der BUND hatte sich zusammen mit dem Umweltbildungszentrum Pleistalwerk und dem Natur- und Landschaftsverband Siebengebirge mit einem Infostand an der Biologischen Station in Eitorf postiert. Auf das Thema "Gefahren für Wildbienen" machte Birgit Theisen auf besondere Art aufmerksam. Sie verteilte trotz der Hitze Infomaterialien in einem Bienenkostüm.

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