Chinesischen Studenten an der H-BRS Erstsemester mit sehr guten Deutschkenntnissen

RHEINBACH · Die Würstchen brutzeln auf dem Schwenkgrill. Daneben unterhält sich eine Gruppe junger Frauen bei einem Getränk, während auf der Wiese junge Männer mit einem mitgebrachten Ball kicken. Mit einer Grillparty werden die 24 chinesischen Studenten am Campus Rheinbach der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg begrüßt.

 Programmleiter Professor Jürgen Bode (dritter von rechts) und Koordinator Karsten Heinrich (zweiter von rechts) grillen für ihre neuen chinesischen Studenten.

Programmleiter Professor Jürgen Bode (dritter von rechts) und Koordinator Karsten Heinrich (zweiter von rechts) grillen für ihre neuen chinesischen Studenten.

Foto: Leif Kubik

Sie sind gerade erst aus der chinesischen Metropole Changsha angereist und haben allesamt zum ersten Mal deutschen Boden betreten. Der neue Jahrgang chinesischer Studierender aus dem 2+2-Programm der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg wird vor allem am Campus Rheinbach studieren. Zunächst starteten sie aber gemeinsam mit Programmleiter Professor Jürgen Bode und Programmkoordinator Karsten Heinrich bei einem Grillnachmittag in der Beueler Rheinaue in ihr erstes Auslandssemester.

"Die Studenten wurden in einem mehrstufigen Prozess ausgewählt. Zum einen mussten sie die ohnehin schon schwierige Eingangsprüfung der Elite-Uni in Changsha bestehen und dann haben wir sie noch einmal auf Herz und Nieren untersucht", erläutert Bode das strenge Auswahlverfahren. Beim Start können sich die Neuen auch auf die Unterstützung ihrer Kommilitonen aus den älteren Jahrgängen verlassen.

Die so genannten "Study-Buddies" helfen als Tutoren: "Ich erkläre die Dinge, die mir selbst vor zwei Jahren Probleme bereitet haben", berichtet zum Beispiel der 22-jährige Daiyi Qiu.

"In der ersten Woche ist unglaublich viel Administratives zu erledigen - von der Immatrikulation über die Eröffnung eines Kontos bis hin zu Miet- und Handyverträgen." Was Qiu zu Anfang verblüfft hat, ist, dass offenbar nur wenige in Deutschland seine Heimatstadt kennen: "Die hat immerhin mehr als sieben Millionen Einwohner und ist damit fast doppelt so groß, wie Berlin."

Changsha ist die Hauptstadt der Provinz Hunan, die als Herkunftsort unzähliger Wanderarbeiter bekannt geworden ist. " Unsere Stadt erlebt einen wahnsinnigen Boom", erklärt der frisch eingetroffene Weicheng Zhang, während ihm die Schweißperlen von dem gerade beendeten Fußballturnier die Wangen herunterrinnen.

Wie auch die anderen Neuen spricht der 21-Jährige bereits recht gut deutsch: "Ich bin immer wieder erstaunt über die Sprachkenntnisse", sagt Bode. "Sie erlernen in nur zwei Jahren eine völlig neue Sprache. Auch, wenn man ja in China mit dem lateinischen Alphabet durchaus vertraut ist, und es Chinesen daher meist leichter fällt, eine europäische Sprache zu lernen als umgekehrt, ist das durchaus eine beeindruckende Leistung."

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