Denn mit dem Benderhof in Mülldorf, einem umgebauten Bauernhof, und dem "Stuhaus" stehen seit vergangenem Herbst weitere Zimmer zur Verfügung. Zuvor gab es neben Privatunterkünften lediglich das Wohnheim des Bonner Studierendenwerks am Europaring. Was die Plätze angehe, habe es bei ihnen keine Klagen gegeben, sagt auch Michael Flacke, Leiter Kommunikation und Marketing der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Wohl auch, weil im Umfeld der Hochschule viele der derzeit rund 4500 Studenten des Campus' Sankt Augustin zu Hause wohnen.

Das bestätigt auch Informatikstudent Nils Kuhnert. Einige seiner Kommilitonen wohnten noch bei ihren Eltern, erzählt der 23-Jährige. Für ihn kam das nicht infrage. "Ich komme ursprünglich aus der Nähe von Bielefeld, da musste ich hier eine Wohnung finden." Dabei hat er im vergangenen Jahr nach eigener Aussage bei der Suche viel Glück gehabt. "Ich habe erst beim Bonner Studierendenwerk geschaut. Aber die Wohnheime sind immer voll." Durch Zufall sei er dann auf den Benderhof gestoßen.

Den ehemaligen Bauernhof hat Investor Bernd Fuchs 2014 für Studenten und junge Berufstätige ausgebaut. "Das hat gut gepasst", sagt Kuhnert. "Es ist ganz praktisch und höchstens einen Kilometer von der Hochschule weg." Er konnte sich aus den frisch sanierten drei Dreier-WGs, drei Zweier-WGs und sechs Einzelapartments sogar noch sein Wunschzimmer aussuchen. Laut Fuchs sind die Zimmer und Apartments inzwischen alle belegt, sie kosten zwischen 220 und 370 Euro kalt. "Wenn mehr Apartments da wären, hätte ich mehr vergeben können", so der Investor. Der letzte Wechsel ist noch nicht lange her: In Kuhnerts Wohngemeinschaft sind gerade erst zwei Zimmer vermietet worden.

Komplett ausgelastet ist auch das Wohnheim am Europaring. Laut Sarah Cziudaj vom Studierendenwerk Bonn gibt es dort sogar Wartezeiten, weil die Nachfrage nach den 49 Apartments so hoch ist. "Nicht jeder Interessent kann ein Apartment erhalten", sagt sie.

Im "Stuhaus" an der Grantham-Allee sind hingegen noch Wohnungen zu haben. Insgesamt 284 Zimmer für 375 und 471 Euro warm stehen künftig in vier Wohnkomplexen zur Verfügung. "Die Stadt ist damals auf uns zugekommen, ob wir Interesse hätten, etwas zu bauen, weil die Hochschule immer größer wird", sagt Alexander Matis, Geschäftsführer der Projektgesellschaft. Das erste Haus sei seit einem Jahr fertig und bereits belegt. "Das zweite Haus wird im September voll werden", ist sich Matis sicher.

Anfang August hatte die private Wohnanlage kurzzeitig eine Sonderaktion im Online-Wohnungsmarkt der Hochschulzeitung gestartet und zwei Monate Wohnen umsonst angeboten. Die gibt es laut Matis nun nicht mehr. "Im Sommersemester hatten wir weniger Anfragen, aber jetzt ist es Wahnsinn." Allein am Wochenende hätten 25 Studenten angefragt, am Montag seien zehn eingezogen.

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