Kostenexplosion: Planung für die Entlastungsstraße "Wir mussten reagieren"

SANKT AUGUSTIN · Die Ost-West-Spange im Zentrum bleibt ein Thema: Im Zentrumsausschuss teilte der Technische Beigeordnete Rainer Gleß mit, dass die erste barrierefreie Querungsmöglichkeit im Zentrum teurer werden könnte als geplant.

 Hinter der Haltestelle "Zentrum" soll die neue Straße von der Bonner Straße (links) unter der Bahnlinie hindurch geführt werden.

Hinter der Haltestelle "Zentrum" soll die neue Straße von der Bonner Straße (links) unter der Bahnlinie hindurch geführt werden.

Foto: Holger Arndt

Ursprünglich waren 3,2 Millionen Euro anvisiert worden. Doch basierend auf den neuen Planungen ist laut Gleß eine Steigerung um eine Million Euro zu erwarten. Bauherr der Spange ist die Elektrische Bahnen der Stadt Bonn und des Rhein-Sieg-Kreises GmbH (SSB).

Die Spange ist die Verbindungsstraße von der B 56 (Bonner Straße) unter der Stadtbahnlinie 66 hindurch zum Kreisel am Techno-Park an der Rathausallee .

Controller soll Ausgaben prüfen

Die Stadt hat aufgrund der möglichen Kostenexplosion gemeinsam mit der SSB und Huma-Investor Hurler eine Projektgruppe gebildet, um die Kosten zu drücken - möglichst auf die anfangs vorgesehenen 3,2 Millionen Euro. Zudem soll ein Controller die Ausgaben überprüfen, laut Gleß bezahlt ihn der Investor.

"Ob wir die 3,2 Millionen Euro erreichen, weiß ich nicht, aber wir versuchen es und sind optimistisch", sagte Gleß. Die Projektgruppe ins Leben zu rufen, sei ungewöhnlich, aber: "Jetzt nach dem Motto 'Augen zu und durch' weiterzumachen, wäre falsch. Wir mussten reagieren."

Der Grund für die Kostensteigerungen liegen laut Gleß in der Planung begründet. So seien etwa die Stahlkosten zu niedrig angesetzt worden. Auch die Verankerung der Stützwände sei zu teuer, Bohrpfahlwände kämen Stadt und Investor günstiger.

Ost-West-Spange soll Anfang 2017 fertiggestellt sein

Die Stadt trägt 60 Prozent der Baukosten, Hurler 40 Prozent. Bedeutet bei 3,2 Millionen Euro: Für Sankt Augustin fallen 1,92 Millionen Euro Kosten an, für den Investor 1,28 Millionen Euro.

Laut Gleß soll die Ost-West-Spange nach derzeitigem Zeitplan Anfang 2017 fertiggestellt sein - möglichst weit vor der Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts Ende 2017. Der erste wird am 30. Oktober dieses Jahres eröffnet.

Wolfgang Köhler, Fraktionsvorsitzender vom Aufbruch, sagte mit Blick auf die Verzögerungen beim Berliner Flughafen etwas spöttisch: "Da müssen wir aber darauf achten, dass in die Projektgruppe keine Fachleute vom Berliner Flughafen reinkommen."

Ursprünglich sollte die Ost-West-Spange mit Ende des ersten Huma-Bauabschnitts eröffnet werden - eine Illusion, wie sich jetzt herausstellt. "Wir müssen mit den Füßen auf dem Boden der Tatsachen bleiben", sagte Gleß. Für Gerhard Schmitz-Porten (SPD) ist die Verzögerung unverständlich. "Die Begründung ist mir zu wenig. Die Ost-West-Spange müsste längst fertig sein. Jetzt sollte wenigstens sichergestellt werden, dass sie mit dem Ende des zweiten Bauabschnitts in Betrieb geht."

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