Kita Waldstraße in Sankt Augustin "Wir holen die Natur zu uns"

SANKT AUGUSTIN · Weniger Grün, aber mehr Platz: Die Kita Waldstraße fühlt sich wohl in ihrer neuen Heimat an der Freien Buschstraße.

 Die "Hausgemeinschaft" trifft sich freitags in der Turnhalle: Dort diskutieren Kinder und Erzieher unter anderem Probleme.

Die "Hausgemeinschaft" trifft sich freitags in der Turnhalle: Dort diskutieren Kinder und Erzieher unter anderem Probleme.

Foto: Stadt Sankt Augustin

Margret Theis-Klostermann hatte zwei anstrengende Wochen im Juli. Theis-Klostermann leitet die Kindertagesstätte (Kita) Waldstraße, die seit Sommer umgebaut wird - unter anderem, um ab nächstem Jahr Plätze für Unterdreijährige anzubieten. Deshalb zog die Kita ab 1. August in den Altbau der ehemaligen Grundschule Freie Buschstraße in Niederpleis, die ein Jahr früher als geplant geschlossen wurde.

Und dieser Umzug war mit viel Arbeit verbunden: Spielsachen, Bastelmaterialien und Geschirr wanderten in Umzugskartons, Möbel mussten mit Hilfe des Bauhofs ab- und später in der neuen Heimat wieder aufgebaut werden. "Das Erzieherteam hat schweißtreibende Arbeit geleistet, das war schon manchmal grenzwertig, aber wir haben es geschafft. Es ist schön geworden", sagt Theis-Klostermann. Zuvor hatte die Stadt die Räume für 150.000 Euro kindergartentauglich gemacht.

Insgesamt sind etwa 70 Kinder mit umgezogen, weitere 30 sind neu. Und Theis-Klostermann leitet zusätzlich zu den vier vorhandenen Gruppen noch die neue eingruppige Kita Buschstraße: Sie zählt 25 Kinder und ist im ehemaligen Container der Offenen Ganztagsschule auf dem Schulhof beheimatet.

"Die Kinder haben den Umzug gut bewältigt, sie kennen ja die Erzieher, deshalb war das kein Problem. Und für die Neuzugänge stellt sich die Frage ja nicht", sagt Theis-Klostermann. Einige Veränderungen bringt die neue Heimat trotzdem mit sich: Vorher lag die Kita näher zum Grünen. "Der Schulhof hat natürlich nicht so viel grüne Fläche, sondern eher mehr Teer", sagt Theis-Klostermann. Aus diesem Grund haben die 17 Erzieher für die fünf Gruppen jeweils einen Waldtag pro Woche eingeführt. Dabei sammeln sie etwa Äste, um dann in der Kita Indianer-Tipis zu bauen. "Wir holen die Natur zu uns", sagt die Leiterin.

Ein Vorteil ist der neu gewonnene Platz. "Die Klassenräume und die Flure sind größer. Wir haben viel mehr Raum zur Verfügung, das genießen wir", sagt Theis-Klostermann.

Auch die Turnhalle biete mehr Fläche, eine sogenannte Bewegungsbaustelle animiert die Kinder. Und im früheren Lehrerzimmer essen Kinder und Betreuer nun gemeinsam - etwa beim Frühstück oder zur Mittagszeit. Den Mehraufwand durch die zusätzliche Leitung sieht Theis-Klostermann entspannt. "Ja, ich habe mehr Arbeit, aber es macht Spaß. Denn so kann die eher kleine Einrichtung von unseren Angeboten profitieren", sagt sie.

Im nächsten Sommer endet die organisatorische Übergangslösung: Dann übernimmt das Familienzentrum Wacholderweg die Leitung der eingruppigen Kita Freie Buschstraße - und die Kita Waldstraße zieht wieder zurück in ihre ursprüngliche Heimat, die die Stadt dann für etwa 750.000 Euro schick gemacht hat.

Über die Umbaumaßnahmen hält sich Theis-Klostermann auf dem Laufenden, aber Heimweh hat sie aktuell nicht: "Nein, wir fühlen uns ganz wohl in den neuen Räumen."

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