"Kennen Sie Kino?" Wenn die "Titanic" zu "Das Boot" wird
SANKT AUGUSTIN · Im Haus Menden bot der Abend ein heiteres Ratespiel rund um bekannte Filmmusiken.
Ein Windrad quietscht, Wassertropfen fallen, eine Fliege summt - es ist ein akustisches Erlebnis, das Cineasten wohlige Schauer über den Rücken jagt. Gespannt lauschten die zahlreichen Gäste am Donnerstagabend im Haus Menden, als Armin Tretter (Blasinstrumente), Fritz Roppel (Kontrabass) und Stephan Schleiner (Piano) eine der bekanntesten Filmmusiken des 20. Jahrhunderts anstimmten. Die Frage, um welchen Film es sich handeln könnte, beantwortete Saxofonist Armin Tretter. Für die markante Mundharmonikapassage benutzte er eine Blockflöte und jeder im Saal wusste: Der Film heißt "Spiel mir das Lied von Tod", der Komponist der Musik ist Ennio Morricone. "Kennen Sie Kino?" lautetet der Titel des interaktiven Ratespiels rund um das Thema Filmmusik, mit dem die Musiker zusammen mit der Quizmasterin Irene Schwarz zwei Stunden lang das Publikum aufs Beste unterhielten.
Es ist gar nicht so einfach, bekannte Melodien dem passenden Film zuzuordnen. Darüber hinaus auch noch den Regisseur oder die Hauptdarsteller zu kennen, ist noch kniffeliger. Aber genau das war bei "Kennen Sie Kino?" gefordert. Mit Witz und Esprit führte Quizmasterin Irene Schwarz, die vielen noch aus der Serie "Hausmeister Krause" bekannt sein dürfte, durch einen kurzweiligen Abend, der das Publikum immer wieder forderte. Dabei ersetzten die drei Musiker ein ganzes Orchester.
Die Zuhörer erhielten Ratekarten, die sie allein oder im Team ausfüllen konnten, und sammelten bei den großen Quizfragen Buchstaben, die am Ende ein Lösungswort ergaben. Es galt allerdings, nicht einfach reinzurufen. Das durften die Zuschauer nach Herzenslust bei den sogenannten Popcorn-Fragen, die Schwarz fortwährend stellte. Für die richtige Antwort gab es dann Popcorn oder eine Tüte Chips. Dabei waren die Fragen nicht einfach. Ob es die Musik aus Fernsehserien wie "Dallas", "Die Waltons" oder "Sex and the City" oder aus Filmklassikern wie "Lawrence von Arabien", "Rocky" oder "Charade" war - die Quizmasterin wollte nicht immer nur das Offensichtliche wissen. Wer weiß denn schließlich noch, dass Boxer Joe Frazier tatsächlich einen Gastauftritt in "Rocky" hatte? Oder das Sarah Jessica Parker in ihrer Rolle als Carrie Bradshaw in der Serie "Sex and the city" 300 Paar Schuhe besitzt? Die meisten erkannten Mike Oldfields Referenzwerk "Tubular Bells". Nur die wenigsten Besucher wussten , dass diese Musik für den Film "Der Exorzist" Verwendung fand. Schwarz lockerte die Raterunden immer wieder mit Anekdoten rund um die Filme auf, während die Musiker die Filmmusiken anspielten.
Armin Tretter, der mit der Blockflöte bereits das Publikum in die Hochzeit der Spaghetti-Western entführte, veredelte mit einem beeindruckenden Saxofon-Solo das "Pink-Panther-Theme" von Henry Mancini, auch besser bekannt als "Der rosarote Panther". Bei der Schnellrate runde à la "Dalli-Dalli" holte sich Schwarz zwei Kandidaten auf die Bühne, die ihr Bestes gaben, um einzelne Filmmusiken zu erkennen. Dabei kam es natürlich zu unverhoffter Komik, als der männliche Kandidat Klaus Doldingers prägnante Musik zu "Das Boot" mit "Titanic" verwechselte und seine Gegenkandidatin die Klänge für "Star Trek" (Raumschiff Enterprise) mit "Star Wars" verband. Aber Schwarz nahm ihre Kandidaten in Schutz. "Im Saal weiß man immer alles, hier oben auf der Bühne aber meistens nichts."
Am Ende des Abend gewann das Team von Thomas Schneider schließlich mit der Augustin-Uhr und dem Augustin-Likör die Preise des Abends. Die restlichen Ratefüchse freuten sich über Popcorn und Chips, schwelgten in Kino-Erinnerungen und nahmen die Erkenntnis mit nach Hause, dass Sergio Leones Kultwestern "Spiel mir das Lied vom Tod" auch einen italienischen Titel hatte: "C'era una volta il West".
