Steyler Missionare Virtuelle Kapelle mit der Ruhestätte Arnold Janssens stößt auf Nachfrage
SANKT AUGUSTIN · Viele Menschen zünden in der Kirche eine Kerze an und beten dafür, dass Gott Licht ins Leben bringt. Viele verbinden das auch mit den Heiligen. Auch der Gründer des Steyler Missionsordens, Arnold Janssen, wurde im Jahr 2003 von Papst Johannes Paul II. heilig gesprochen.
Aber nicht nur deshalb verehren ihn viele Menschen weltweit. Sein Grab liegt in der Kapelle Sankt Michael in Steyl (Niederlande), für viele unerreichbar. Deshalb bieten die Steyler, die auch in Sankt Augustin ein großes Missionshaus haben, die Möglichkeit, via Internet auf der Datenautobahn an sein Grab zu "pilgern". Seit 2011 kann man per Mausklick dorthin surfen und eine Kerze anzünden.
Davon haben bereits viele Menschen Gebrauch gemacht. Seit der Eröffnung vor drei Jahren wurden 115.000 Kerzen angezündet, im Schnitt mehr als 100 pro Tag. Mehr als 7000 Anliegen haben Menschen in das Fürbittbuch geschrieben. Allein 2013 zählte die virtuelle Kapelle 24.000 Besuche.
Der Großteil der Besucher stammt aus Deutschland, gefolgt von den Niederlanden, Polen, Indonesien, USA, Brasilien sowie Österreich, der Schweiz und Luxemburg. Auch die Dauer des "Aufenthalts" haben die Steyler dokumentiert. So verweilen die Besucher etwa vier Minuten in der Online-Kapelle. Genug Zeit also, um ein Gebet zu sprechen, ins Anliegenbuch zu schreiben, eine Kerze anzuzünden und an einen lieben Menschen zu denken.
Es ist ein schlichter Raum, der sich da virtuell mit meditativer Musik öffnet. Links liegt das Anliegenbuch, in das der Besucher Gebete und Fürbitten schreiben kann. Rechts sieht man zwei Porträts von Arnold Janssen und Josef Freinademetz, ebenso heiliggesprochen. Darunter steht ein Ständer, auf dem der "User" eine Kerze anzünden kann. In der Mitte unter dem bunt leuchtenden Mosaik des Kirchenfensters steht ein mit Reliefs verziertes Hochgrab, das von Arnold Janssen.
"Gebaut" haben die virtuelle Kapelle drei junge Leute aus Wickede an der Ruhr, nach einer Idee des Steyler Paters Manfred Krause. Gut ein Jahr bastelten Lars Scholand, Johannes Walter und Markus Kohlenberg an der virtuellen Kapelle. Die Seite ist anwenderfreundlich und bietet dazu jede Menge Informationen über die Steyler und ihren Ordensgründer, der 1837 in Goch geboren und 1909 in Steyl gestorben ist.
"Mit dem in dieser Form wohl einmaligen Angebot wollen wir für unsere Freunde in aller Welt eine moderne, interaktive Möglichkeit für eine Gebetsgemeinschaft bieten", sagte Pater Manfred Krause. Die Steyler erreichten immer viele Mails und Briefe aus aller Welt mit der Bitte, am Grab von Arnold Janssen eine Kerze anzuzünden. Das könne in der Online-Kapelle nun weltweit jeder selbst machen.
Das Angebot ist erfolgreich, rege nachgefragt und wird gut angenommen. "Man kann auch sehr gut innehalten in diesem virtuellen Raum, der in der Gestaltung ganz bewusst auf das Wesentliche reduziert ist", so Pater Manfred Kraus. Er biete ein besondere Atmosphäre. Die Musik stamme auch von einem Steyler Missionar. Ein bisschen stolz ist Pater Krause auf den Erfolg. "
Als 2008 die Idee von der Kapelle geboren wurde, auf einem Schützenfest in Wickede, da ahnte niemand, dass sie einen solchen Anklang finden würde", so der Pater. Dass Menschen dort weltweit miteinander und füreinander beten, sei einzigartig. "Der heilige Arnold Janssen war ein Mann, der bereits zu seiner Zeit die modernen Medien nutzte. Ihm würde die Online-Kapelle gefallen", ist sich Pater Manfred Krause sicher. Sicher auch, dass die Kapelle zu jeder Tages- und Nachtzeit offen ist.
Jeden Mittwoch feiern die Patres in Steyl in der Unterkirche eine Messe. Alle Bitten, die ins virtuelle Buch geschrieben werden, werden in das Gebet der Hausgemeinschaft aufgenommen, wie die realen Bitten auch.
Info: In die Kapelle klicken kann man sich unter www.online-kapelle.de
