Nachbarschaftshilfe Rhein-Sieg Verkehrszählung im Zentrum

SANKT AUGUSTIN · An mehreren Stellen entlang der B 56 und an der Südstraße wurden am Donnerstag im Sankt Augustiner Zentrum Fahrzeuge gezählt. Nach Auskunft der Stadtverwaltung hat die Nachbarschaftshilfe Rhein-Sieg die Verkehrszählung in Auftrag gegeben. Sie dient als Grundlage für ein Verkehrsgutachten.

 Unter Kontrolle: Studentin Julia Pfetsch bewacht die Kamera zur Verkehrszählung.

Unter Kontrolle: Studentin Julia Pfetsch bewacht die Kamera zur Verkehrszählung.

Foto: Martina Welt

"Das muss im Rahmen der Bebauungsplanänderung für die Erweiterung der Nachbarschaftshilfe vorgelegt werden", sagte Eva Stocksiefen, Sprecherin der Stadt Sankt Augustin, auf Anfrage des General-Anzeigers.

Vor der Sommerpause hatte der Stadtrat die Änderung des Bebauungsplanes beschlossen. Eine Bochumer Firma filmte und zählte nun die vorbeifahrenden Fahrzeuge anhand kleiner Kameras, um das aktuelle Verkehrsaufkommen zu dokumentieren. Die wertvollen Geräte wurden von Bochumer Studenten bewacht.

Aufgestellt waren die Kameras an der Südstraße ungefähr auf Höhe der Huma-Einfahrt sowie entlang der B 56 an den Kreuzungen zur Südstraße, zur Sandstraße, zum Lindenhof sowie an der Tankstelle. Daraus ergeben sich dann anhand von Berechnungen die Verkehrsflüsse, die unmittelbaren Einfluss haben auf die Erreichbarkeit der Nachbarschaftshilfe nach der Erweiterung.

Wie berichtet, platzt die Nachbarschaftshilfe an der Bonner Straße mit ihrer Kleiderstube und den beiden Möbellagern aus allen Nähten und will sich vergrößern. Vorgesehen ist, einen städtebaulichen Entwurf und einen Bebauungsplan für das Vorhaben zu erarbeiten. Wegen der dünnen Personaldecke im Fachbereich Planung und Liegenschaften wird die Planung allerdings an ein externes Büro abgegeben.

Insgesamt will sich der Verein von derzeit 2000 auf bis zu 4500 Quadratmeter Ausstellungs- und Verwaltungsfläche vergrößern. Dazu sollen auf dem städtischen Areal des ehemaligen Bauhofes an der Stadtbahnlinie neue Gebäude errichtet werden. Erste Entwürfe dazu liegen auch schon vor. Das Möbelhaus soll von derzeit 1800 auf 2400 Quadratmeter erweitert werden, die Kleiderstube soll von 550 auf 1200 Quadratmeter ausgebaut werden. Der Verwaltungstrakt soll von jetzt 130 auf bis zu 250 Quadratmeter wachsen.

Sowohl die Stadt als auch die Nachbarschaftshilfe haben ein großes Interesse daran, den jetzigen Standort zu sichern, wenngleich es in der Politik kritische Stimmen gibt, die meinen, die Einrichtung gehöre nicht an die Stadtbahnlinie. Kritik kommt auch aus der noch vorhandenen Anliegerschaft. Die Nachbarschaftshilfe, die mittlerweile auch eine Stiftung für soziale Belange gegründet hat, hat bereits einige Grundstücke in der Nachbarschaft aufgekauft, um dort ein Verwaltungsgebäude zu errichten, in das auch die Stiftung einziehen kann.

Kritisch gesehen wird vor allen Dingen aber die Erschließung der Einrichtung von der Bonner Straße aus, auf der für die Erweiterung auch ein Linksabbieger eingerichtet werden soll. Bis zu 1000 Kunden täglich fahren jetzt schon die Nachbarschaftshilfe, die 62 Mitarbeiter beschäftigt, an. Mit dem eingeleiteten Verfahren und dem Verkehrsgutachten soll geklärt werden, ob die Erweiterung an dem Standort auch verträglich ist.

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