Der TuS Buisdorf bekommt einen neuen Sportplatz mit Hybridrasen Und nachts mäht der Roboter

SANKT AUGUSTIN · Das Konzept des TuS Buisdorf hat die Stadt überzeugt. Viele Jahre hat der Verein mit den anderen Vereinen im Ort darum gekämpft, einen neuen Sportplatz zu bekommen. Jetzt bekommt er einen, und dazu noch einen ganz besonderen und innovativen - einen Hybridrasen-Platz. Das beschloss der Kultur- Sport- und Freizeitausschuss in seiner Sitzung am Dienstagabend einstimmig.

 Der Sportplatz ist sein Reich: Der Platzwart des TuS Buisdorf, Georgius Kariboglu.

Der Sportplatz ist sein Reich: Der Platzwart des TuS Buisdorf, Georgius Kariboglu.

Foto: Michael Lehnberg

"Wir sind sehr froh, dass wir diesen Platz erhalten", sagte Thomas Bächer. Das sei auch dringend notwendig. "Ab der C-Jugend wandern unsere Jugendlichen ab, weil sie nicht mehr auf Asche spielen wollen", sagte der Vorsitzende des TuS Buisdorf.

Ortsvorsteher Werner Müller kann sich dem nur anschließen. "Das ist ganz wichtig für unseren kleinen Ort. Der neue Platz trägt zur Qualitäts- und Bestandssicherung bei." Ein wenig warten müssen die Buisdorfer und die neun Fußballteams aber noch, bevor der Ball über den neuen Rasen rollt. Baubeginn wird erst im Frühjahr 2016 sein. "Zu Saisonbeginn 2016/17 soll er aber schon bespielbar sein", sagte Landschaftsplaner Clemens Esser, der den Platz konzipiert.

Hybrid bei einem Auto bedeutet, es fährt mit Benzin und Strom. Bezogen auf einen Sportplatz heißt es, dass Natursportrasen mit einer Tragschicht aus Kunststofffasern kombiniert wird.

Der Vorteil: Der Platz ist strapazierfähiger und unbegrenzt haltbar, im Gegensatz zu einem Kunstrasenplatz, dessen Oberfläche spätestens nach 15 Jahren verschlissen ist und ausgetauscht werden muss. Kleiner Nachteil: Der Spielbetrieb des Hybridrasenplatzes muss in der Winterzeit reduziert werden.

Der neue Platz ist notwendig, weil der der jetzige Tennenplatz dringend saniert werden muss. Dafür hatte die Stadt bereits 190 000 Euro im Haushalt vorgesehen. Die Buisdorfer wollten indes keinen Tennenplatz mehr, sondern zunächst wie in Hangelar, Niederpleis und Menden auch einen Kunstrasenplatz.

Dazu hätte allerdings die doppelte Summe aufgebracht werden müssen, wozu weder die Stadt noch der Verein in der Lage gewesen wären. So begaben sich die Sportler auf die Suche nach Alternativen und stießen auf den Hybridrasen. Ein Konzept, das seit vier Jahren Anwendung findet und mit dem gute Erfahrungen gemacht worden sind.

In der Tragschicht für den Naturrasen sind 45 Millionen 18 Zentimeter lange Fasern aus Polyethylen untergemischt. Die Fasern verketten sich mit den Rasenwurzeln mit der Folge, dass der Rasen haltbarer, widerstandsfähiger und langlebiger wird. Laut Hersteller soll der Hybridrasen rund 900 Nutzungsstunden pro Jahrvertragen, im Vergleich dazu verträgt der reine Naturrasen nur 600 Stunden.

"Durch Nachsaat wird er immer wieder verjüngt und ist deshalb unbegrenzt haltbar", sagte Esser. Auch der SV Birlinghoven erwägt, den Tennenplatz durch diesen Hybridrasen zu ersetzen. "Mir wurde gesagt, dieser Platz ist auch hochwassertauglich. Das würde auch etwas für Meindorf sein", sagte Meindorfs Ortsvorsteher Peter Kespohl. Allerdings: Für Buisdorf und Birlinghoven ist schon Geld dafür im Haushalt eingeplant, für Meindorf noch nicht.

Mit insgesamt etwa 210 00 Euro Kosten rechnet Thomas Bächer. 20 000 Euro mehr als die Stadt zur Verfügung stellt. "Den Rest werden wir als Verein übernehmen", so der Vorsitzende.

Unter anderem auch mit Spenden. Die Stadt verpachtet den Platz an den Verein für zunächst 15 Jahre. Dazu verpflichtet sich der TuS Buisdorf, den Platz und Teile der Grünanlagen zu pflege.

Die für die Stadt eingesparten Kosten belaufen sich auf rund 15 000 Euro. Das Geld wird dem Verein als jährlicher Zuschuss zur Verfügung gestellt. Um die übrigen Flächen inklusive Sportlerheim sowie die Trainingsbeleuchtungsanlage, die auch erneuert werden soll, kümmert sich weiter die Stadt.

Selbst mähen muss Platzwart Georgius Kariboglu dann nicht. Mit dem neuen Platz wird auch ein Rasenmäh-Roboter angeschafft, der nachts seine Runden dreht und die Halme kurz hält.

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