Aktionstage zur Nachhaltigkeit Studenten geben den Geschäftsführer

SANKT AUGUSTIN · 200 Hochschüler präsentieren ihre ausgedachten Produkte an den Aktionstagen zur Nachhaltigkeit.

 Ausgezeichnet: Die Studenten der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

Ausgezeichnet: Die Studenten der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

Foto: Holger Arndt

Messe-Atmosphäre herrschte am Dienstagabend in der Mensa der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Rund 200 Studierende aus dem ersten und zweiten Semester tummelten sich an den 20 Ständen, an denen die Studenten des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften in der Hochschule ihre Produkte in englischer Sprache und damit als Projekt des Sprachzentrums an der Hochschule präsentierten.

Erstsemester als Käufer

Potenzielle Käufer waren die Erstsemester, die auch den Publikumspreis für den schönsten Stand vergeben durften. Außerdem wurden das Team mit dem nachhaltigsten Produkt sowie die Firma mit den besten sozialen Standards prämiert.

Mit den Aktionstagen beteiligt sich die Hochschule zum vierten Mal an der Initiative des Nachhaltigkeitsrates der Bundesregierung. Der Nachhaltigkeitspreis in Sankt Augustin ging an die imaginäre Firma "Pure" für Pure Water Filters. Die Wasserfilter hatten sich die fünf Firmengründer Victoria Paz, Nhat Hoang Hoang, Christopher Riegg, Julian Ronge und Sebastian Schatz von der Natur abgeschaut. Das Ziel, Wasser ohne chemische Zusätze zu reinigen, sollte ihrer Meinung nach mit der Hilfe von unterschiedlichen Gesteinsarten, Holz und Hitze möglich sein. All das hatten sie auch zur Demonstration an ihrem Stand aufgebaut. Schließlich sei das die Methode, mit der das Quellwasser in den Bergen seine Reinheit erlange, erklärte Schatz. Als Getränk kredenzten die Firmengründer sauberes Wasser für die Besucher.

Bunter und abwechslungsreicher war das Angebot bei "Re totum". Die fünf Firmengründer boten Shirts aus Bio-Baumwolle, die nicht mit Hilfe von Kinderarbeit hergestellt wurden. Das Motto: Klasse statt Masse. Für ihre Präsentation bekamen sie am Ende den Preis für den schönsten Stand verliehen.

Die sozialen Standards von "GOC Solutions" prämierte die Jury ebenfalls: Die Gruppe um Lara Daboul, Anna Trompertz, Jonas Becker und Maria Valeria Di Gregorio formulierte die Prinzipien der Menschenrechte, der Arbeit und der Umwelt ebenso wie die Arbeit gegen Korruption in einem Zehn-Punkte-Plan. Diese sozialen Standards in ihrer Firma, die einen Stecker zum Stromsparen entwickelte, belohnte die Jury mit der Auszeichnung für die beste soziale Verantwortung.

Lob für alle Beteiligten gab es von Wiltrud Terlau, Gründungsdirektorin des Zentrums für nachhaltige Entwicklung an der Hochschule. "Die Studenten sind ganz in ihrer Rolle, und man hat das Gefühl, als wären sie selbst tatsächlich Geschäftsführer einer Firma."

Tatsächlich waren ihre Studenten engagiert, wenn es darum ging, Besuchern am Stand an Hand von Postern, Exponaten oder Flyern ihr Produkt oder das Konzept dahinter zu erläutern. Seit März arbeiten die Studenten der Wirtschaftswissenschaften daran, ihre imaginäre Firma zu gründen - mit allem was dazu gehört wie etwa Name, Struktur, Organigramm Geschäftsführung, Dienstleistungs- oder Produktbeschreibung und den entsprechenden Preisen für die Produkte. Die Messe am Dienstag sollte den "Firmengründern" die Möglichkeit geben, Erlerntes anzuwenden. "Hier geht es um 'learning by doing'", sagte Regina Brautlacht, die Fachbereichsleiterin für Englisch.

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