Areal an der Alten Heerstraße Streit um Zufahrt für neues Baugebiet

SANKT AUGUSTIN · Das Gelände Lindenstraße/ Ecke Alte Heerstraße in Hangelar war am Mittwoch Thema im Ausschuss. Dort sorgte es für viele Irritationen und letztendlich dafür, dass der Projektleiter und seine Leute kopfschüttelnd den Ratssaal verließen.

 Auf dem Gelände der alten Druckerei sollen 17 Wohneinheiten entstehen. FOTO: HOLGER ARNDT

Auf dem Gelände der alten Druckerei sollen 17 Wohneinheiten entstehen. FOTO: HOLGER ARNDT

Fred Czerwinski war auch am Mittwochmittag noch frustriert über den Verlauf des Umwelt-, Planungs- und Verkehrsausschusses am Dienstagabend. Czerwinski ist Projektleiter beim Investor MN Wohnbau GmbH aus Bad Honnef und zuständig für das Areal an der Lindenstraße/ Ecke Alte Heerstraße in Hangelar. Das Gelände war Thema im Ausschuss, sorgte für viele Irritationen und letztendlich dafür, dass Czerwinski und seine Leute kopfschüttelnd den Ratssaal verließen.

Der Technische Beigeordnete Rainer Gleß hatte wenig Verständnis dafür: "Kopfschüttelnd den Saal zu verlassen, halte ich für alles andere als angebracht." Schließlich blieb der Tagesordnungspunkt ohne Beschlussfassung, der Bebauungsplan geht also noch nicht in den Rat.

Auf dem Areal steht derzeit noch eine ehemalige Druckerei mit Wohnhaus, an dessen Stelle der der Investor insgesamt 17 Wohneinheiten schaffen will (der GA berichtete). Das Problem: die Zufahrt zum Gelände. Schon im Februar war sie Thema im Ausschuss, eine Erschließung über die Alte Heerstraße im Norden ist mehrheitlich von den Fraktionen nicht gewünscht. Deshalb sollte der Investor eine Zufahrt über Süden, also über den Hirschbergweg, prüfen.

Nun stellte Antonia Steffens vom ausführenden Stadtplanerbüro BKR Aachen die Pläne vor, präsentierte dennoch eine Einfahrt über die Alte Heerstraße, dabei würde der Radweg verschwenkt. "Jede weitere Ein- und Ausfahrt an der Alten Heerstraße würde die Sicherheit für Radfahrer weiter verringern", sagte Gleß. Auch aus den Fraktionen kam Gegenwind. Torsten Seifen von der SPD: "Das hat für uns keine Zukunft. Wir haben Bauchschmerzen damit. Wir sollten die Lösung über den Hirschbergweg vorantreiben." Das Problem bei beiden möglichen Erschließungsvarianten am südlichen beziehungsweise südöstlichen Ende: Der Investor müsste Fläche dafür erwerben. Das ist laut Czerwinski nicht möglich. Er sagte gestern dem GA: "Die beiden Eigentümer wollen grundsätzlich nicht verkaufen." Auch in der Ausschussvorlage steht: "Die Bestätigungen der Eigentümer, dass sie nicht verkaufsbereit sind, liegen der Verwaltung vor."

Einige Ausschussmitglieder monierten, dass der Investor ihrer Meinung nach nur versucht habe, einen kleinen Teil der Fläche zu erwerben, was für die Eigentümer nicht sonderlich attraktiv sei. Czerwinski sagte: "Nein, wir hätten auch mehr als beispielsweise zehn Quadratmeter gekauft."

Nun schaltet sich die Stadt ein, das kündigte Gleß an. Dazu werde sie sich noch einmal intensiv mit den Eigentümern in Verbindung setzen. "Wir müssen versuchen, die von der Politik gewollte Erschließung über die Rückseite zu ermöglichen", sagte Gleß.

Für Czerwinski ist das Kapitel Grundstückkauf eigentlich erledigt. "Es ist nicht möglich." Das wollte er dem Ausschuss auch mitteilen, zu Wort kam er allerdings nicht mehr. "Ich fand das schon sehr frustrierend, schließlich habe ich die Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern geführt." Und: "Wir wollen dort ja bauen, aber jetzt drehen wir schon die zweite Ehrenrunde." Er wolle nun aber keine weiteren Spannungen aufbauen. Das sieht auch Gleß so: "Wir müssen nun alle Register ziehen, ohne böses Blut. Denn alle Beteiligten haben eigentlich dasselbe Ziel."

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