Tacke-Ruine Stadtrat beschließt Bebauungsplan-Entwurf

Sankt Augustin · Der Auf der Bonner Straße in Sankt Augustin ist viel los, besonders in der Rushhour. Dass an der Ecke Südstraße auf dem Tacke-Areal einen neues Geschäftsquartier mit Senioren-Pflegeheim entsteht und das ehemalige Möbelparadies abgerissen wird, darüber sind sich die Politiker aller Ratsfraktionen zwar einig.

"Das Ding muss weg", so der einhellige Tenor in der Ratssitzung. Eines überzeugt die Politiker aber noch nicht wirklich: das Verkehrskonzept. Zwar stimmte der Rat mehrheitlich dafür, den Bebauungsplan jetzt zu beschließen und offenzulegen. Allerdings erwarten vor allen Dingen die Grünen und die SPD, dass nachgebessert wird.

Die Grünen etwa erwarten große Probleme, weil der Rad- und Gehweg entlang des 10 000 Quadratmeter großen Areals zu knapp bemessen ist. "Die Planungen zeigen, dass die Mindestbreite nicht eingehalten wird", kritisierte Grünen-Fraktionschef Martin Metz. Sehr problematisch sei das an der geplanten Zu- und Abfahrt an der Bonner Straße gegenüber der Aral-Tankstelle. Auch aus diesem Grund stimmten die Grünen dem B-Plans nicht zu. Beschließe man jetzt bleibe keine Zeit, noch Änderungen in die Pläne einzuarbeiten. "Hier werden Fakten geschaffen, die später nicht mehr zu heilen sind", ärgerte sich Metz.

Anders sieht das Claudia Feld-Wielpütz (CDU). Die Erschließung sei sicher nicht das Optimum. "Aber wir müssen im Verfahren weitermachen und den Entwurf beschließen." Dann erhalte man ja die Stellungnahmen der öffentlichen Träger. "Und dann wissen wir auch, wie der Landesbetrieb Straßen NRW die Situation einschätzt", so Feld-Wielpütz weiter.

Die SPD versagte ihre Zustimmung nicht, kritisierte aber, dass das Projekt nicht in den größeren Kontext "Huma-Neubau" gestellt worden sei, vor allem bezogen auf die zu erwartenden zusätzlichen Verkehrsbelastungen. "Das ist überhaupt nicht koordiniert", sagte SPD-Fraktionschef Marc Knülle.

Gleichwohl: Laut Investor Dieter Gawron, der an der exponierten Stelle 20 Millionen Euro investieren will, habe der Landesbetrieb Straßen grundsätzlich seine Zustimmung zu der Erschließung gegeben. Gawron hat sich bei seiner Planung an den Plänen des Landesbetriebs zum Ausbau der Bonner Straße orientiert. Dort sind Fuß- und Gehweg genauso breit wie in der Planung des Investors, zusammen 3,25 Meter.

Für Kritik sorgte der Umstand, dass der Investor im Sozialausschuss überarbeitete Pläne vorstellte, von denen die Verwaltung gar nichts wusste. Sie dienten dem Rat als Entscheidungsgrundlage, wofür die Verwaltung den B-Plan eigens anpassen musste. "Das hätte vorher im zuständigen Zentrumsausschuss entschieden werden müssen", meinte Knülle. Auch Bürgermeister Klaus Schumacher gestand ein, dass ihm diese Vorgehensweise nicht gefallen hat.

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