Einkaufszentrum in Niederpleis Spatenstich für das Großprojekt

SANKT AUGUSTIN · Es war ein zügiger symbolischer Spatenstich der versammelten kommunalpolitischen Spitze. Doch für die Niederpleiser soll er große und langfristige Folgen haben - und ein Stück weit zurück zu den Wurzeln des dörflischen Lebens führen.

 Hoch die Schaufel: Beim Spatenstich kam die kommunalpolitische Spitze zusammen.

Hoch die Schaufel: Beim Spatenstich kam die kommunalpolitische Spitze zusammen.

Foto: Holger Arndt

Denn nach mehr als zweijähriger Planungsphase hatte der niederländische Investor Ten Brinke Projektentwicklung im vergangenen Sommer das neue Nahversorgungszentrum für Niederpleis im Herzen des alten Ortskerns auf den Weg gebracht.

Lange hatten Politik und Bürger diskutiert über Verkehrs- und Parkplatzprobleme und nicht zuletzt über die Größe des Projektes. Dabei ging es um die geplante Verkaufsfläche von nunmehr 2650 Quadratmetern auf dem 7085 Quadratmeter großen Areal. Rewe, der Drogist DM, der Textildiscounter Takko, ein K&K-Schuhcenter der Kienast-Gruppe sowie ein Lotto- und Zeitschriftenladen werden hier einziehen. Noch bis zu 500 Quadratmeter für Büros und Dienstleister im Obergeschoss sind noch nicht belegt.

Das Nahversorgungsangebot im derzeit unterversorgten Ortskern war zwischenzeitlich in weite Ferne gerückt, die Verhandlungen waren gar als gescheitert betitelt worden, erinnerte sich Bürgermeister Klaus Schumacher: "Dass wir hier stehen, haben wir dem Wirtschaftsförderer Edgar Bastian zu verdanken. Er hat den Investor und die Eigentümer der Grundstücke wieder an einen Tisch geholt."

Eigentlich hätten es noch mehr Geschäfte sein können - und auch müssen -, um ein wirtschaftlich solides Nahverkehrszentrum zu bauen, gab Projektentwickler Jürgen Kemper beim Spatenstich zu erkennen. Mit Blick auf die für solche Projekte gering ausgefallene Größe sagte er: "Die Marktbedingungen haben sich geändert, das hat auch politische Gründe. Rewe hat sich hier nun aus dem Fenster gelehnt und ist das Projekt dennoch angegangen, obwohl wir mit den Grundvoraussetzungen schon den Boden unter den Füßen verloren haben."

Nicht zuletzt habe der vorherige Markt den Standort verlassen, weil er aufgrund seiner geringen Größe nicht mehr den Kaufgewohnheiten entsprach - und die Kunden in größeren Märkten einkauften, so Schumacher. Man habe die Hoffnung, dass das Umfeld und die Niederpleiser Mitte mit dem neuen Nahversorger wieder belebt werden. Nicht weniger als einen "Startschuss für die Zukunft von Niederpleis" sah der Technische Beigeordnete Rainer Gleß: "Wir holen die Nahversorgung wieder ins Zentrum. Es ist uns gelungen, die Kaufkraft hier zu konzentrieren. Das ist ein Status quo ante in modernem Gewand."

Und die Bauarbeiten hierfür laufen zügig, sagte Projektleiter Sven Klagge. Seit Januar wurden der alte Edeka-Markt, das Wohngebäude und der verfallene Conzenhof abgebrochen. "Pünktlich mit der Baugenehmigung gab es zwar auch die Klage eines Nachbarn, mit dem wir aber einen Vergleich gezogen und besseren Lärmschutz beschlossen haben. Wenn nichts Unvorhersehbares dazwischen kommt, sind wir im Spätherbst oder bis spätestens Weihnachten fertig.

Bis dahin ist auch der Kreisverkehr an der Hauptstraße/Ecke Pleistalstraße fertig", erklärte Klagge: Die Messtechnik und die Software der angrenzenden Ampelanlagen an der Paul-Gerhardt- und der Schulstraße sollen zudem erneuert werden.

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