Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) Sebastian Jehmlich und Johanna Ruhr halfen bei den Johannitern

SANKT AUGUSTIN · Was machen, wenn die Schule vorbei ist und man irgendwie doch nicht so richtig weiß, wohin die Reise beruflich gehen soll? Sebastian Jehmlich hat das ganz spontan entschieden, nachdem er das Abitur in der Tasche hatte. Der junge Mann aus Niederkassel machte ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ).

 Einsatz für den Hausnotruf waren Johanna Ruhr und Sebastian Jehmlich.

Einsatz für den Hausnotruf waren Johanna Ruhr und Sebastian Jehmlich.

Foto: Michael Lehnberg

Für Johanna Ruhr war schneller klar, dass sie nach der Schule ein FSJ machen will. Beide haben den Freiwilligendienst bei den Johannitern in Sankt Augustin geleistet, eingesetzt im Hausnotruf. Damit nicht genug: Die beiden Freiwilligen haben noch ein halbes Jahr drangehängt und eine Ausbildung zum Rettungssanitäter erfolgreich abgeschlossen.

Sie sind die ersten Absolventen, die diese neue zusätzliche Qualifizierung beim Johanniter-Regionalverband Bonn/Rhein-Sieg/Euskirchen mit Sitz in Sankt Augustin abgeschlossen haben. "Wir möchten junge Menschen qualifizieren und haben deshalb das Angebot im Jahr 2012 eingeführt", sagte Nathalie Brincks von den Johannitern.

"Wir finden, das passt gut", ergänzt Heike Nolden, Leiterin des Hausnotrufes. Das FSJ gebe es in der Diakonie schon seit 50 Jahren, so Brincks. "Wir Johanniter bieten es seit 2003 als eigenständiger Träger an." Derzeit seien 18 junge Menschen bei den Johannitern als Freiwillige im Einsatz. "Das können aber auch ältere Menschen machen. Wir hatten schon jemanden, der war Ende 50."

Sebastian Jehmlich ist gerade 21 Jahre alt, und jetzt nach 18 Monatten bei den Johannitern weiß er auch, was er studieren möchte. "Es war sehr angenehm, wenn man noch nicht so recht weiß. was man machen will. Da nimmt man die Ausbildung gerne mit", sagte der junge Mann, der jetzt in Köln Wirtschaftspsychologie studieren will. Er war gerne bei den Johannitern im Hausnotruf, wo er hilfebedürftigen Menschen helfen konnte. "Und meine Eltern sind sehr stolz, dass ich anderen jetzt, obwohl ich noch so jung bin, in jeder Situation helfen kann."

24 Stunden rund um die Uhr ist der Hausnotruf bei den Johannitern besetzt, und das 365 Tage im Jahr. Das hieß auch für Sebastian Jehmlich und Johanna Ruhr Nachtschichten und Dienst an Sonn- und Feiertagen. "Ich würde den Dienst immer wieder machen", sagte Johanna Ruhr.

Sie habe sehr viel dazugelernt, was man als junger Mensch sonst nicht gezeigt bekomme. "Und das gibt auch mir viel mehr Sicherheit im Alltag. Man lernt, ruhig zu bleiben und den Überblick in Notsituationen zu behalten", so die Lohmarerin. Krankenschwester will sie werden und hat gerade mit Ausbildung in einem Bonner Krankenhaus angefangen. "Mir hat die Schulung sehr geholfen."

Insgesamt 680 Stunden umfasst die Ausbildung zum Rettungssanitäter. Für Sebastian Jehmlich ist klar, dass er die während seines Studiums auch nutzen will, um nebenbei ein paar Euro zu verdienen. "Er ist immer willkommen", sagte seine Chefin Heike Nolden. Der Johanniter-Regionalverband sucht laut Nolden noch junge Menschen, die sich im freiwilligen Sozialen Jahr engagieren möchten. Dafür gibt es monatlich 190 Euro Taschengeld und weitere 229 Euro Verpflegungs- und Fahrtkosten.

Freiwilliges Jahr

Der Johanniter-Regionalverband mit Sitz in Sankt Augustin bietet während des Freiwilligen Sozialen Jahres Dienst in der Pflege, der Erste-Hilfe-Ausbildung, dem Hausnotruf oder im Rettungsdienst an. Der Hausnotruf bietet außerdem die Möglichkeit, im Anschluss an das Freiwillige Soziale Jahr innerhalb eines halben Jahres zusätzlich eine Ausbildung zum Rettungssanitäter oder Rettungshelfer zu absolvieren.

Wer Interesse an einem Freiwilligen Sozialen Jahr bei den Johannitern hat, kann sich bei Ute Schäfer unter 02241/2342316 oder per E-Mail an ute.schaefer@johanniter.de melden.

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