Rhein-Sieg-Kreis Sankt Augustiner Georg Schell will Landrat werden

SANKT AUGUSTIN · Der Sankt Augustiner CDU-Fraktionsvorsitzende Georg Schell will Landrat werden. Am Freitag gab der 49-jährige Christdemokrat bekannt, dass er sich um die Kandidatur für das Amt des Landrates bewirbt.

Schell ist damit neben dem CDU-Kreisfraktionsvorsitzenden Sebastian Schuster aus Königswinter der zweite Bewerber, der seinen Hut im Kampf um die Nachfolge von Frithjof Kühn in den Ring wirft. Kühn, der vor kurzem seinen 70. Geburtstag feierte, hatte vor einer Woche mitgeteilt, dass er nach fast 15 Jahren als Landrat und insgesamt 33 Jahren bei der Kreisverwaltung zur Kommunalwahl 2014 in den Ruhestand geht.

"Ich fühle mich mit meinen Ämtern sehr wohl hier in Sankt Augustin. Aber ich sehe die Kandidatur als Chance an, die ich so vielleicht nicht mehr bekomme", sagte Schell. Er traue sich den Job des Landrates zu und wolle es Sebastian Schuster nicht ganz so leicht machen. Viele Freunde und politische Weggefährten hätten ihn ermuntert. "Ich bin aber nicht aufgefordert worden, mich zu bewerben, sondern tue das von mir selbst aus", so Schell.

Er rechne sich durchaus Chancen gegen Schuster aus, auch wenn der den Vorteil hätte, CDU-Kreisfraktionschef zu sein. "Aber der CDU-Stadtverband Sankt Augustin ist immerhin der mitgliederstärkste", so Schell. "Und er hat unsere vollste Unterstützung", bekräftigte Stadtverbandsvorsitzender Axel Grzeszkowiak.

Georg Schell, der immer wieder auch als potenzieller Nachfolger von Bürgermeister Klaus Schumacher genannt wird, ist noch nicht lange aktiv in der Politik, trat erst 2004 in die CDU ein und wurde 2009 in den Sankt Augustiner Stadtrat gewählt. Schnell war der neuen CDU-Fraktion aber klar, welches kommunalpolitische Talent sie da in ihren Reihen haben und dass der Hangelarer die geeignete Person für den Fraktionsvorsitz ist.

Im Laufe der vergangenen viereinhalb Jahre erarbeitete sich Schell, der wie Kühn in Hangelar wohnt, den Ruf eines verlässlichen, pragmatischen und stets gut vorbereiteten Kommunalpolitikers. Der gelernte Kaufmann ist seit 2011 selbstständig in der IT-Branche unterwegs, war davor Geschäftsführer der Schebs GmbH in Sankt Augustin. Sein politisches Faible sind die Kommunalfinanzen. "Sollte ich Landrat werden, wird das ein Schwerpunkt sein, neben Verkehr, Verkehrslärm, der Jugendhilfe und dem Bonn/Berlin-Gesetz."

Auch wenn er schon ein wenig mit den Hufen scharrt, Schell muss sich noch bis Ende Oktober gedulden, ehe er sich den Christdemokraten im Kreis präsentieren und Werbung in eigener Sache machen kann. Dazu sind vier Vorstellungsrunden durch die Kreis-CDU geplant. Bis Ende des Monats nimmt die CDU Rhein-Sieg noch Bewerbungen für die Landrats-Nachfolge entgegen. Am 18. Januar will die Kreis-CDU dann ihren Kandidaten bei einer Mitgliederversammlung auf den Schild heben.

Bürgermeister Stefan Raetz will in Rheinbach bleiben

Der Rheinbacher Bürgermeister Stefan Raetz steht aller Wahrscheinlichkeit nach nicht für eine Kandidatur für das Amt des Landrats im Mai 2014 zur Verfügung. "Die Tendenz geht klar dahin, in Rheinbach zu bleiben und dort wieder für das Bürgermeisteramt zu kandidieren", sagte er am Freitag auf GA-Anfrage.

Damit bestätigte Raetz seine schon vor Wochen bekundete Absicht: "Ich habe mein Wort gegeben, in Rheinbach zu bleiben." In den vergangenen Tagen hätten ihn allerdings "maßgebliche Personen aus der Kreis-CDU" dazu gedrängt zu kandidieren. Namen wollte Stefan Raetz nicht nennen. Diese Leute und auch einige Bürgermeister-Kollegen aus dem Kreis hätten ihn gerne als Kandidat für die Nachfolge von Frithjof Kühn, der sich nicht mehr zur Wahl stellt, dabei gehabt. Als Erster hatte der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion, der Oberpleiser Anwalt Sebastian Schuster, seine Kandidatur angemeldet.

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