Rhein-Sieg-Verwaltung zieht in den Technopark Sankt Augustin als Ausweichquartier

SANKT AUGUSTIN · Der Geruch frischer Farbe liegt in der Luft, vereinzelt stehen Kartons zwischen Regalen und Schreibtischen, und an manch einer Tür fehlt noch das passende Schild.

 Neue Heimat: Im Technopark Sankt Augustin sind rund 150 Kreismitarbeiter untergebracht, während in Siegburg saniert wird.

Neue Heimat: Im Technopark Sankt Augustin sind rund 150 Kreismitarbeiter untergebracht, während in Siegburg saniert wird.

Foto: Holger Arndt

Davon abgesehen haben sich rund 150 Kreismitarbeiter gut in der neuen Außenstelle der Kreisverwaltung an der Rathausallee eingelebt. Mitte Juli haben das Sozialamt sowie die Verkehrssicherung und Bußgeldstelle des Straßenverkehrsamtes ihre angestammten Büros im Siegburger Kreishaus gegen neue Räume im Sankt Augustiner Technopark eingetauscht. Ein Interimsquartier, während das Kreishaus unter Brandschutzaspekten umfassend saniert wird.

Drei Jahre hat der Rhein-Sieg-Kreis für die unabdingbaren Arbeiten angesetzt. In zehn Bauabschnitten soll das Kreishaus, das zwischen 1975 und 1981 in zwei Etappen errichtet wurde, brandschutztechnisch auf den neuesten Stand gebracht werden. Unter anderem müssen Fluchtwege neu gestaltet, neue Brandschutzbereiche gebildet sowie spezielle Türen und Bodenbeläge angebracht werden.

Zudem lässt der Kreis die Barrierefreiheit verbessern, alte Toilettenanlagen austauschen und Büros neu möblieren. Die Sanierung wird den Kreis nach aktuellem Stand 33,7 Millionen Euro kosten, das sind mehr als 20 Millionen Euro mehr als ursprünglich kalkuliert.

"Wir haben versucht, die Auswirkungen für die Mitarbeiter und die Bürger so gering wie möglich zu halten", hatte Tim Hahlen, Leiter der Gebäudewirtschaft beim Kreis, bei der Vorstellung der Pläne gesagt. Der ursprüngliche Plan, über Containerbauten in Kreishausnähe ein Übergangsquartier zu schaffen, war aus Kostengründen verworfen worden. Im Technopark, wo auch Dienststellen der Stadt Sankt Augustin und die Zentrale des Jobcenters Rhein-Sieg untergebracht sind, fand sich eine adäquate Alternative.

Ob das auch seine umgesiedelten Mitarbeiter so sehen, davon wollte sich Landrat Sebastian Schuster nun persönlich überzeugen. Zusammen mit Kreisdirektorin Annerose Heinze besuchte er die neue Kreishaus-Außenstelle und jeden einzelnen seiner Mitarbeiter. "Mir ist es wichtig, dass sie in Räumlichkeiten untergebracht sind, in denen sie nicht nur gut ihre Arbeit erledigen, sondern sich auch wohl fühlen können", sagte er.

Er inspizierte jedes Büro, fragte nach den Eindrücken und gab Tipps für Verbesserungen. Und dankte schließlich all jenen, die den Umzug gestemmt haben: "Ein großes Lob an meine Ämter für Gebäudewirtschaft und Organisation, die sich in den letzten Wochen und Monaten unermüdlich dafür eingesetzt haben, dass hier alles so reibungslos abläuft."

Während Sozialamt und die Abteilung Verkehrssicherheit/Bußgeldstelle nun von Baulärm ungestört in Sankt Augustin arbeiten, avancieren ihre verwaisten Büros im vierten und fünften Obergeschoss zum Ausweichquartier für die anderen 25 Fachbereiche und Ämter der Kreisverwaltung. Diese siedeln hausintern um, wenn ihre Büros auf dem Bauplan stehen. Zehn bis zwölf Wochen sind pro Bauabschnitt angesetzt. Wenn alles nach Plan läuft, ist die Sanierung im Frühjahr oder Sommer 2017 abgeschlossen. Und die Neu-Augustiner Kreishausmitarbeiter kehren zurück in die Kreisstadt.

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