Sankt Augustiner Tafel packt Weihnachtspakete für Bedürftige Rotkohl, Marzipan und Plüschhasen
SANKT AUGUSTIN · Emsiges Treiben herrschte in der Mehrzweckhalle Mülldorf. Etwa 15 Helfer der Sankt Augustiner Tafel wuselten zwischen Tischen hin und her, schleppten Pakete zur Tür herein und füllten Päckchen mit Lebensmitteln, Süßigkeiten und Spielzeug.
Der Grund dafür war eine Spendenaktion, die Bedürftigen ein Weihnachtsessen und sorglosere Feiertage bescheren soll. Aus einem der mit Geschenkpapier geschmückten Pakete ragten flauschige Plüschhasen hervor. Im Paket daneben waren Rotkohl, Cabanossi und Reis, Sauerkirschen, Spekulatius und Marzipan verstaut. Jedes Jahr ruft die Augustiner Tafel dazu auf, zu Weihnachten Lebensmittel zu spenden. Etwa 300 Pakete kommen so jährlich zusammen.
Als die Aktion vor sechs Jahren ins Leben gerufen wurde, war die Spendenbereitschaft gar so groß, dass 430 Pakete gepackt wurden. Sie kommen Menschen zugute, die einen Ausweis der Tafel besitzen und somit als bedürftig eingestuft wurden. "Kunden" nennen die Mitarbeiter der Tafel ihre Schützlinge. Zu Weihnachten sollen sie die Möglichkeit bekommen, sich ein leckeres Festtagsessen zuzubereiten. Etwas, das sie sich sonst nicht leisten könnten.
Doch auch an die Nichtbedürftigen will Gisela Rump, Leiterin der Tafel, mit der Aktion herantreten: "Wir möchten die Menschen darauf aufmerksam machen, dass es in ihrer Gemeinde Menschen gibt, die nicht genug haben, um über die Runden zu kommen." Die Aktion fand auch in diesem Jahr großen Anklang, schnell füllten sich die Tische mit Paketen in verschiedenen Farben, Formen und Größen. Zettel an den Tischen wiesen darauf hin, wem die dort abgestellten Pakete zukommen sollen. Kleinere Pakete gab es für Einzelpersonen zu sehen, die größten Pakete wurden für Familien mit Kindern gepackt. Dazwischen standen Spenden für Paare ohne Kinder. In einer Ecke wurden Spielsachen für Kinder gesammelt.
Seit Jahren macht Familie Bredenbals mit und kauft vor Weihnachten Lebensmittel für die Kunden der Tafel ein. "Wir machen das, weil wir eine gute Position im Leben haben, weil es uns gut geht", so Fatima Ilona Bredenbals, "andere haben das nicht." Aus ihrem Caddy schleppte sie Beutel und Pakete in die Halle, gefüllt unter anderem mit Mehl, Öl, Backwaren, Duschgel, Kaffee und Tee. Der fünfjährige Sohn hatte Spielsachen hinzugelegt. "Das sind alles Sachen, die für uns selbstverständlich sind und für andere eben nicht", so Bredenbals.
0 Nicht nur zu Weihnachten ist die Tafel in Sankt Augustin auf Spenden angewiesen. Immer am ersten Montag eines Monats können Privatpersonen zwischen 16 und 19 Uhr Lebensmittel am Pfarrweg 9 abgeben. Gefragt sind insbesondere haltbare Produkte wie Mehl, Nudeln, Reis und Zucker.
