Dinner-Theater in Haus Menden mit Mundart Rheinische Hausmannskost in der Schreinerstube

SANKT AUGUSTIN · Wo gehobelt wird, darf auch gern gelacht und gut gespeist werden. Das bewies Schreiner Paul Effelsberg, der am Freitagabend im Haus Menden mit historischem Gerät und unterhaltsamen Histörchen die 50 Besucher des "Rheinischen Dinnerabends" begeisterte.

 Schreiner und Schauspieler: Karl Friedrich Schleier.

Schreiner und Schauspieler: Karl Friedrich Schleier.

Foto: Thomas Heinemann

Zum besonderen Event mit Kulinarik und Kultur hatte die Altstadtgemeinschaft Menden eingeladen und für die Rolle des Paul Effelsberg keinen Geringeren als den rheinischen Tausendsassa Karl Friedrich Schleier gewinnen können.

Als Nachtwächter von Bonn, Stadtführer in unterschiedlichen historischen Berufsgewändern, Theaterschauspieler und Moderator von Filmbeiträgen des Heimatfilmers Georg Divossen ist Schleier bekannt. In der Rolle des Schreiners Paul Effelsberg, der humorvoll zwischen Technik und Trennkost, Kappes und Computer sowie der Frage nach dem Sinn des Lebens philosophiert, steckt für Schleier mehr als nur viel Herzblut.

"Ich habe ja mal Diplomingenieurwesen für Holztechnik studiert, bin noch gelernter Schreiner, ein wenig kann ich davon noch," sagt Schleier, während er als Paul Effelsberg den mehr als hundert Jahre alten Hobel über das Holz gleiten lässt und sich der Saal im Haus Menden allmählich füllt: "Alles hier auf der Bühne habe ich von Hand gesägt, gezimmert, gezapft, gehobelt und geleimt."

Die kunstvoll gedrehten Späne des Hobels wird er später als Dekoration zu den Tischen bringen, an denen die Gäste am Abend mit rheinischer Hausmannskost versorgt werden. Doch vor dem Essen steht die Arbeit, zumindest für Henriette Schnickebimmel von der Gewerbeaufsicht (Elisabeth Schleier).

"Bei Herrn Effelsberg ist uns allerhand zu Ohren gekommen, der soll sogar schwarzarbeiten", erklärte Schnickebimmel dem Publikum und jagte Schreiner Paul Effelsberg einen Schreck ein: Dieser hatte sich schon gewundert, warum so viele Gäste im Saal seien, schließlich sei er ja zum Arbeiten gekommen. Offenbar habe er sich im Termin geirrt, sagte der humorvolle Protagonist des Abends. "Aber wenn ich schon einmal da bin, kann ich ja schon mal das Aufmaß machen."

Effelsberg und Schnickebimmel fesselten mit so manch heiterem Dialog, rheinischen Schwänken und sogar mit Zaubertricks das Publikum an den Saal.

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