Gedenkstein in Niederpleis Pestkreuz wird wieder aufgebaut

SANKT AUGUSTIN · Erst kamen die historischen Steine zu Fall, dann kam der sprichwörtliche Stein ins Rollen: Nach den Berichten um das zerstörte historische Pestkreuz von Niederpleis war die Bestürzung im Dorf groß. Nun steht fest: Das Kreuz wird wieder aufgebaut. Die Arbeiten hierfür haben bereits begonnen.

Wie berichtet, war in der Nacht zum 27. Dezember das historische Pestkreuz von einem oder mehreren Unbekannten umgestürzt und dabei zerstört worden. Am Tag darauf war es Ortsvorsteherin Marlies Mick gelungen, die aus dem Sockel gebrochene Figur des Heiligen Antonius von Padua aus dem Schneematsch zu holen und in ihre Obhut zu nehmen. Wenige Tage später wurden seitens des Bauhofs die Trümmer gesichert.

"Das Kreuz soll wieder aufgebaut werden", hatte die Ortsvorsteherin am Tag nach der Tat bekundet. Nun sind die Niederpleiser, die nach der schweren Pest von 1707 bereits im Jahr 1710 ein erstes Kreuz als Teil des Pestgelübdes für den Heiligen Antonius stifteten, einen Schritt weiter. Steinmetzmeister Michael Naundorf aus Bonn-Beuel hat die Trümmer des 1937 errichteten und im Jahr 2007 umfangreich restaurierten Kreuzes im Bauhof der Stadt abgeholt und in seine Werkstatt gebracht. In den nächsten Wochen sollen sie restauriert werden. Das sei trotz vieler Bruchstücke möglich, sagt Naundorf: "Das ist natürlich eine Puzzlearbeit, aber da haben wir schon Dinge im schlimmeren Zustand wieder hingekriegt."

Mit speziellem Epoxidharz sollen die gebrochenen Teile verklebt werden. Mit Fugenmasse und Steinersatz werden die Risse verschlossen. "Das sieht danach farblich wieder richtig gut aus. Es wird dann auch noch einmal komplett gereinigt. Auch muss die Inschrift noch einmal erneuert werden."

Für die Zerstörung des rund 180 bis 200 Kilogramm schweren Kreuzes, müsse man schon viel Kraft aufgebracht haben, sagt der Steinmetzmeister: "Das fällt nicht um, wenn man da kräftig dran wackelt. Das müssen schon mehrere gewesen sein, vermutlich haben sich da zwei oder drei Mann daran gehangen."

Zum Schutz des Kreuzes sollen nun im Inneren 30 Zentimeter lange Edelstahldübel - noch massivere als die ohnehin schon verbauten Dübel - das Kreuz "sturmfest" machen, sagt Naundorf. "Wir haben zudem eine Diplom-Restauratorin, die das ganze Projekt begleitet." Den Gesamtschaden beziffern Michael Naundorf und Ortsvorsteherin Marlies Mick auf rund 1500 Euro. Dabei hat der Steinmetzmeister bereits finanzielle Unterstützung zugesichert. Auch andere Akteure, betont Marlies Mick, haben ihre Unterstützung angekündigt.

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