Steyler Missionare in Sankt Augustin "Papst Franziskus hat aus seinem Herzen gesprochen"

SANKT AUGUSTIN · Gut vertreten auf den Inseln der Philippinen sind die Steyler Missionare: Sie tun dort viel Gutes. Da war der Papstbesuch auch für die Patres in Sankt Augustin etwas ganz Besonderes.

 Pater Heinz Kulücke kümmerte sich um die "Müllkinder" in Cebu-City.

Pater Heinz Kulücke kümmerte sich um die "Müllkinder" in Cebu-City.

Foto: Steyler

Tief beeindruckt zeigte sich Pater Heinz Kulüke, Generalsuperior der Steyler Missionare, angesichts der Zeichen, die Papst Franziskus bei seinem Besuch der Philippinen gesetzt hat. Besonders die bewegenden Worte und Gesten, die der Papst für die Angehörigen der Taifunopfer von 2013 gefunden hat, hätten den Missionar aus Deutschland bewegt, teilten die Steyler gestern mit.

"Besonders ergriffen hat mich das schweigende Gebet am Ende der frei formulierten Predigt des Papstes in Tacloban", so Kulüke, der selbst viele Jahre lang als Missionar auf den Philippinen gewirkt und sich unter anderem um die auf dem Müllhalden lebenden Kinder und Familien gekümmert hat. "Wo Worte fehlen, spricht das Schweigen: Papst Franziskus hat aus seinem Herzen gesprochen. Die Tränen in den Augen der Menschen haben gezeigt, dass sie seine Botschaft verstanden haben."

Papst Franziskus hatte Tacloban am vergangenen Samstag besucht. Nach Schätzungen philippinischer Medien kamen 120.000 Menschen zum Gottesdienst auf einem Freigelände nahe des Flughafens. Franziskus fuhr im Papamobil durch die Reihen und machte später außerplanmäßig bei einer Fischerfamilie halt, um sich über ihr Leben zu informieren. Der Taifun "Haiyan" hatte im November 2013 auf der Insel Leyte mehr als 7300 Todesopfer gefordert, viele Menschen leben seither immer noch in Zelten und Notunterkünften. Die Steyler Missionare begleiten den Wiederaufbau der Region und engagieren sich für die Seelsorge der Überlebenden. Am Sonntag feierte Papst Franziskus in Manila mit mehr als sechs Millionen Gläubigen die größte Messe aller Zeiten.

Papst Franziskus habe es eindrucksvoll verstanden, den Blick der Menschen auf die Zukunft zu lenken, berichtet Kulüke. "Er hat den Menschen die Gegenwart Gottes gerade in ihrem Leiden zugesagt", so der Steyler Generalsuperior. "Seine betroffene Gegenwart ist ein großer Beitrag, die gefallenen Menschen wieder auf die Füße zu bringen. "

Weil die Menschen so wichtig für ihn sind, sei dieser Papst so wichtig für die Menschen, so Kulücke. "Danken wir Gott für diesen Papst. Gott hat ihn in eine Welt gesandt, die dabei ist, etwas ganz Wichtiges zu vergessen: den Menschen und die Natur." Franziskus benenne furchtlos die wirklichen Probleme unserer Zeit und rufe zum Handeln auf. "Die Menschen glauben ihm seine Worte, weil sein Leben und sein Handeln authentisch sind. Andere Menschen in Leitungspositionen sollten sich ein Beispiel daran nehmen."

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