Bauprojekt in Sankt Augustin Neue Wohnungen für Meindorf

SANKT AUGUSTIN · Es tut sich etwas auf dem Areal der ehemaligen "SZ-Druckerei" in Meindorf. Dort, wo einmal bis zu 70 Leute gearbeitet haben. Noch stehen die Gebäude verlassen da. Sehr bald schon werden sie abgerissen und neuen Häusern weichen.

 Entlang der Martin-Luther-Straße in Meindorf sollen die drei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 36 Wohnungen gebaut werden.

Entlang der Martin-Luther-Straße in Meindorf sollen die drei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 36 Wohnungen gebaut werden.

Foto: H+M Wohnungsbau

Seit längerer Zeit schon wird auf dem mehr als 3000 Quadratmeter großen Areal nicht mehr gedruckt. Die h+m Wohnbau GBR aus Troisdorf hatte das Grundstück vor anderthalb Jahren erworben und will dort nun 36 Sozialwohnungen bauen, drei Mehrfamilienhäuser mit jeweils zwölf Wohnungen.

Einen Bebauungsplan für das Quartier gibt es nicht. Gebaut werden kann nach Paragraf 34 Baugesetzbuch. Was so viel heißt, als dass sich die neuen Gebäude der Umgebungsbebauung anpassen müssen. Das bezieht sich etwa auf die Höhe der Baukörper, die Art der Nutzung und die überbaute Fläche. Um das Grundstück sind hauptsächlich Einfamilienhäuser mit zwei Geschossen und ausgebauten Dachgeschoss gebaut worden.

Laut Investor liegt die Abrissgenehmigung für die alten Gebäude schon vor. Die Baugenehmigung soll in Kürze erteilt werden. "Das wird noch im Februar der Fall sein", so Rainer Gleß, Erster Beigeordneter der Stadt Sankt Augustin. Geplant sind zwei Vollgeschosse und ein Dachgeschoss. Dazu wird eine Tiefgarage angelegt. Nach Aussage des Investors sollen weitere Stellplätze am Gebäude ausgewiesen werden, 36 an der Zahl. Gebaut werden Zwei- und Dreizimmerwohnungen sowie einige Vierzimmerwohnungen.

Das Belegungsrecht hat die Stadt Sankt Augustin. Mit diesem Projekt schafft die Stadt dringend benötigten bezahlbaren sozialen Wohnraum. "Aus dem letzten Bericht zum wohnungspolitischen Engagement geht hervor, dass in Sankt Augustin kleine und größere Sozialwohnungen fehlen", sagte Gleß. Da komme es der Stadt schon sehr entgegen, dass sich ein Investor in dieser Form engagiere.

Anlieger sehen die Pläne kritisch

Gleichwohl wird das Projekt in der Nachbarschaft kritisch gesehen. Einige Anlieger erwägen gar, die Situation rechtlich klären zu lassen. "Das ist viel zu wuchtig und passt nicht in das Wohnquartier", meint ein Anlieger. Man habe nichts gegen den Bau von Wohnungen an dieser Stelle, aber etwas gegen die Massivität. Überdies seien zu wenig Stellplätze eingeplant.

Ortsvorsteher Peter Kespohl steht einer Entwicklung auf dem Areal zwar positiv gegenüber, sähe dort aber lieber Einfamilienhäuser. "Ich gebe auch zu bedenken, dass es schon jetzt eine verschärfte Parkplatzsituation in den benachbarten Straßen gibt", sagt Kespohl. Anwohner der Henri-Dunant-Straße hätten sich schon darüber beschwert, dass die Stellplätze vor der jetzigen Druckerei nicht mehr genutzt werden können, wenn die Wohnungen dann gebaut sein werden.

Die drei Baukörper sollen recht nah an die Straße gesetzt werden, so dass viel Platz für einen Garten auf dem hinteren Abschnitt des Areals geschaffen wird. Auch ein Spielplatz wird dort angelegt. Die meisten der Mieter werden einen Stellplatz in der Tiefgarage finden. Laut Gleß müsse die Stadt keinen Abwägungsprozess in die Wege leiten. "Wir müssen das Projekt genehmigen, weil es genehmigungsfähig ist", so Gleß. Im Übrigen werde auch mehr Grünfläche entstehen. "Derzeit ist die Fläche zu nahezu einhundert Prozent versiegelt. Das werden dann nur noch knapp 40 Prozent sein", sagt Gleß.

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