Forderungen des BUND Naturschutz für das "Grüne C"

SANKT AUGUSTIN · Dass der Naturschutzverein BUND, Kreisgruppe Rhein-Sieg, ein Fan des Landschaftsprojektes "Grünes C" ist, kann man so nicht sagen.

 Den Wünschen der Bürger kommt die Stadt Sankt Augustin nach. Damit die Plattform an der Hangelarer Heide barrierefrei wird, lässt die Stadt den Schotter dort durch Pflastersteine ersetzen.

Den Wünschen der Bürger kommt die Stadt Sankt Augustin nach. Damit die Plattform an der Hangelarer Heide barrierefrei wird, lässt die Stadt den Schotter dort durch Pflastersteine ersetzen.

Foto: Holger Arndt

Die Naturschützer bewerten es eher als misslungen. Gleichwohl fordert der BUND, die Landschaftsflächen des "Grünen C" unter förmlichen Schutz zu stellen, um sie gegen Bebauung abzusichern. Einen entsprechenden Antrag legt der BUND dem Landschaftsbeirat bei der unteren Landschaftsbehörde vor. Der kommt am Donnerstag, 30. April, im Siegburger Kreishaus zusammen.

Grund für den Antrag ist, dass die Kommunen Bauprojekte in den Freiräumen des "Grünen C" planen. "So etwa die Stadt Bornheim eine Sport- und Freizeitanlage", sagte Achim Baumgartner, Sprecher der BUND-Kreisgruppe.

Man wolle mit dem Antrag wenigstens das Projektziel "Freiraumschutz" retten und damit der Millioneninvestition doch noch einen positiven Nutzen abgewinnen, begründete Baumgartner den Antrag.

"Wir brauchen jetzt endlich eine förmliche Sicherung in der Landschaftsplanung." Da sehe man ein erhebliches Defizit. Der aufwendig beworbene Gedanke des Freiraumschutzes habe noch nicht einmal alle die Kommunen erreicht, die sich zu dessen Schutz verpflichtet hätten.

Ideal für den BUND wäre, dass die Flächen durchgehend als Naturschutzgebiet ausgewiesen werden - in den jeweiligen Landschaftsplänen des Kreises, respektive in den betroffenen Schutzgebietsverordnungen der Bezirksregierung Köln.

"Nur Flächen dieser Schutzkategorie sind vor weiteren, oft fast willkürlichen Zugriffen hinreichend sicher", sagt Baumgartner. Andernfalls seien am Ende nicht nur 18,6 Millionen Euro verloren, sondern der Freiraum gleich mit, so seine Prognose. Vor diesem Hintergrund sei es sicher auch hilfreich, einen Blick in die Förderbescheide zu werfen. "Was da drin steht, wissen wir leider nicht", so Baumgartner.

Einen weiteren Grund für die Ausweisung als Naturschutzgebiet sieht der BUND darin, dass sich das "Grüne C" zu sehr großen Teilen mit den "Biotopverbundkorridoren" deckt, die das Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Verbraucherschutz für den dauerhaften Schutz vorgeschlagen hat.

"Die Schutzkategorie Landschaftsschutz reicht gerade bei hohem Nutzungsdruck erfahrungsgemäß nicht aus", sagt Baumgartner. Zahlreiche Sportanlagen und Einzelbetriebe werden laut des BUND-Kreissprechers in Landschaftsschutzgebieten errichtet, auch für Bauten im Freiraum des "Grünen C" lägen bereits Planungen vor.

Gleichwohl hält der BUND an seiner Kritik an dem Projekt fest. Vorhandene Wege für den "Links" seien unzureichend genutzt und neue Wege in wertvollen Schutzbereichen gebaut worden. Zudem sei die geplante durchgehende Baumreihe von Alfter bis Sankt Augustin nicht umsetzbar gewesen. Auch seien die in der Landschaft verbauten Beton-Stilelemente unverständlich.

Die Stadt Sankt Augustin hat indes auf Kritik aus der Bevölkerung reagiert und lässt derzeit die Station am Mendener Friedhof im Sinne der Bürgerschaft umbauen. "Kritisiert wurde, dass die Plattform in die Hangelarer Heide nicht barrierefrei ist.

"Das ändern wir jetzt und lassen den Schotter durch Pflastersteine austauschen", sagte Stadtsprecherin Eva Stocksiefen. Dann könne man dort auch mit einem Kinderwagen entlanggehen.

Das "Grüne C" ist ein Landschaftsprojekt unter dem Dach der "Regionale 2010". Es soll dazu dienen, die Freiräume zu schützen und die einzelnen Kulturlandschaften besser zu vernetzen. Daran beteiligt sind die Kommunen Alfter, Bornheim, Bonn, Niederkassel, Troisdorf und Sankt Augustin. Die Fördergelder kommen vom Bund, vom Land NRW und von der EU. 20 Prozent der Kosten tragen die beteiligten Kommunen.

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