SV Menden Mehrgenerationenhaus als Treffpunkt ist abbezahlt

SANKT AUGUSTIN · Mehrgenerationenhaus als Treffpunkt für Jung und Alt über den Sport hinaus ist abbezahlt

 In der Mittelrheinliga spielen die Frauen des SV Menden.

In der Mittelrheinliga spielen die Frauen des SV Menden.

Foto: Archiv: Axel Vogel

Es war für den Sportverein und den Förderverein ein Kraftakt, der erfolgreich abgeschlossen wurde. Trotz des Neubaus eines Mehrgenerationenhauses gleich neben dem Sportplatz in Menden ist der Traditionsverein heute wieder schuldenfrei. Darüber freut sich der Initiator des Konzeptes und Vorsitzende des Fördervereins, Peter Fey, ganz besonders.

In hoffnungsfrohem Grün, untermalt mit einer dicken "0", leuchtet seit einer Woche das Schuldenbarometer auf der Homepage des Vereins, das am 30. April 2008 noch einen Schuldenstand von 140.000 Euro auswies. Möglich sei dies durch die vereinbarten Sondertilgungsrechte gewesen, erläutert Fey die frühzeitige Tilgung der Vereinsschulden nach sieben Jahren.

Eine alljährliche bis zu zehnprozentige Tilgung war Bestandteil des Darlehensvertrags zwischen der VR Bank und dem SV Menden, den der damalige Vereinsvorsitzende, Matthias Hofenbitzer, und Peter Fey als damals verantwortlicher Controller unterzeichneten.

"Nur so war es möglich, dass uns die Zinsen nicht aufgefressen haben", beschreibt Fey die finanzielle Situation des Vereins. Ohne die Sondertilgungsrechte wäre der Verein 2030 noch mit der Darlehenstilgung beschäftigt und belastet gewesen. Jetzt ist die Durststrecke überwunden, und dank der Spendenbereitschaft fast aller Mendener Firmen konnte alljährlich eine Summe von 14.000 Euro an die Bank überwiesen werden.

Auch die Sportler verzichteten auf einiges, berichtet Fey. So zähle die 1. Mannschaft des SV Menden zu den nur sechs Vereinen in der Bezirksliga, bei denen es keine Vergütung für die Spieler gebe. "Das einzige was wir tun, ist zum Beispiel Studenten einen Fahrtkostenzuschuss zu zahlen." Ansonsten werde auch in der Bezirksliga in Menden für den Verein und die Sportlerehre gespielt. Selbst die Frauen, die in der Mittelrheinliga antreten, freuten sich, auf der hervorragenden Anlage in Menden trainieren zu können.

Begonnen hatte alles im Jahr 2005. Der Schimmelbefall im damaligen Sportlerheim war eine Hiobsbotschaft für den Verein, denn das Haus sei deshalb geschlossen worden und der Fortbestand des gesamten Vereins habe sieben Jahre vor seinem 100. Geburtstag auf der Kippe gestanden, erinnert sich Fey.

Man habe damals diskutiert, den Mendener Platz möglicherweise näher ins Zentrum der Stadt zu rücken. Für das dörfliche Leben in Menden wäre das nach Meinung Feys das Aus gewesen, denn am Fußball hängen viele Emotionen und auch Standortbindungen, die mit diesem Platz, der im Grünen gelegen ist, verbunden werden.

Mit der Idee, ein Mehrgenerationenhaus für das gesamte Dorf zu bauen, sollte ein nachhaltiger Treffpunkt auch abseits des reinen Fußballspiels geschaffen werden. "Es ging uns darum, über den Sport hinaus eine Begegnungsstätte für Jung und Alt zu etablieren", erläutert Fey das Konzept.

Neben den Umkleiden sollte der Neubau einen Jugendraum sowie einen repräsentativen Raum für Veranstaltungen und eine schöne Terrasse zum Klönen und Fußball schauen bieten. Bestätigung aller Bemühungen sei die Sportwoche gewesen, zu der 800 bis 1000 Besucher kamen.

"Die waren nicht nur wegen der Fußballspiele da, sondern auch zum Reden und zum Leute treffen." Dieses nachhaltige Konzept möchte Fey unbedingt auch in Zukunft am Leben erhalten. Deshalb beginnt der Verein jetzt damit, Rücklagen für die Instandhaltung der Anlage zu bilden, denn auch die Reparaturen müssen zur Hälfte vom SV Menden übernommen werden.

Pläne für zukünftige Veranstaltungen gibt es ebenfalls. Aktuell lädt der Förderverein einmal monatlich zum Mehrgenerationenfrühstück ein, es gibt einmal im Monat ein Seniorentreffen, zweimal in der Woche wird Boule gespielt, und Krimiabende sowie Skat- oder Doppelkopfturniere locken außerdem viele Mendener auf den Fußballplatz.

Zudem sind französische oder spanische Themenabende in Planung, die eine schöne Zeit auch neben Fußball, Boule und Beachvolleyball versprechen. Möglich sei das alles nur durch die rund 50 Ehrenamtliche, die das Leben im Verein aufrecht erhalten. "Bei allem ist mir der Ort Menden das Wichtigste", bekräftigt Fey.

Der SV Menden

Aus den Ersparnissen von 2000 Euro im Jahr 2006 zur Gründung des Fördervereins des SV Menden ist inzwischen ein Sachvermögen von mehr als 700.000 Euro entstanden, so der Fördervereinsvorsitzende Peter Fey.

Insgesamt wurden in den Platz mit einem Kleinspielfeld und dem Mehrgenerationenhaus rund 1,1 Millionen Euro investiert. Für das Haus musste der Sportverein 521.000 Euro aufbringen, 415.000 Euro kamen von der Stadt.

Dank der vielen Spenden der Mendener Geschäftsleute wurde ein Großteil abgegolten. 140.000 Euro finanzierte der Förderverein mit der VR Bank. Die letzte Rate des Darlehensvertrages wurde im August überwiesen.

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