Steyler Bank in Sankt Augustin Mehr als 92 Millionen Euro gingen seit Gründung für Projekte in die Mission

SANKT AUGUSTIN · Ihren 50. Geburtstag feierte die Steyler Bank am Samstag gemeinsam mit Kunden und geladenen Gästen. 1964 wurde das Geldinstitut im selben Jahr gegründet, in dem auch einer der beiden Geschäftsführer, Norbert Wolf, ebenso wie der Festredner, der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck, das Licht der Welt erblickten. "Das muss ein guter Jahrgang gewesen sein", kommentierte Wolf die Gemeinsamkeit schmunzelnd.

 Feiern Jubiläum: Jürgen Knieps (von links), Franz-Josef Overbeck, Norbert Wolf, Heinz Kulüke und Stephan Gerdes.

Feiern Jubiläum: Jürgen Knieps (von links), Franz-Josef Overbeck, Norbert Wolf, Heinz Kulüke und Stephan Gerdes.

Foto: Martina Welt

Bischof Overbeck fand es "mutig", dass in der heutigen Zeit eine Bank ihr Jubiläum feiere, angesichts der Bankenkrise und dem eingebüßten Vertrauen in die Geldinstitute seitdem. Allerdings sei der Vertrauensschwund in die großen Banken mit einem Vertrauensgewinn der kleinen Banken einhergegangen.

Neben Sicherheit und Stabilität liege auch der Einsatz für die gute Sache im Ursprung der Steyler Bank, betonte der Bischof. Das begann damit, dass die Steyler Missionare zinslose Darlehen von Freunden erhielten, um sie für eine gute Sache zu nutzen, so Wolf. Sehr schnell rief jedoch diese Form der Geldakquise die Bankenaufsicht auf den Plan und brachte die Missionare zunächst in einen Gewissenskonflikt.

Wie konnte man das abgelegte Armutsgelübte mit dem Betrieb einer Bank in Einklang bringen. Das war die große Frage vor der Gründung der Ethikbank der Steyler Missionare vor 50 Jahren.

Entscheidend sei es gewesen, so Wolf, nicht Gier und Profit, sondern die Menschen in den Mittelpunkt des Handelns zu stellen. Es darf keine Spekulationsgeschäfte geben, und Aktien werden nur von fairen und nachhaltigen Unternehmen gekauft. Das legen die Statuten der Bank fest.

17 000 Kunden betreut die Steyler Bank inzwischen und verwaltete damit ein Vermögen von rund 420 Millionen Euro. Seit ihrer Gründung konnte die Bank 92,4 Millionen Euro an die Steyler Mission überweisen, die von den Missionaren für die Ausbildung von Kindern oder den Bau von Krankenstationen weltweit angefragt wurden.

In seiner Begrüßungsansprache zum Festakt formulierte Wolf es so: Die Stolpersteine des Geldmangels seien von den Missionaren poliert worden und mit der Bankgründung vor 50 Jahren zu kleinen Edelsteinen geworden. Die Steyler Bank sei auch heute noch einzigartig mit christlich, fairer Kundenberatung, der nachhaltigen Geldanlage und der Verwertung der Gewinne für Hilfsprojekte des Ordens .

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