Kommentar Langer Atem

Dass das in die Jahre gekommene Sankt Augustiner Zentrum einer Rundumerneuerung bedarf, ist unstrittig und dringlich. Die neue Huma-Mall allein wird nicht für mehr Urbanität sorgen. Der Huma-Neubau ist da sicher der erste große unverzichtbare Aufschlag und Impulsgeber.

Aber da sind auch andere private Akteure und die Stadt gefragt, um Antworten darauf zu finden, wie das Zentrum insgesamt mehr Aufenthaltsqualität bieten kann. Insofern ist es absolut notwendig und richtig, ein Handlungskonzept zu erstellen.

Die Planer sollten indes die Augen nicht vor den Realitäten verschließen. Es lässt sich nicht von heute auf morgen aus einem rein funktionalen ein urbanes Zentrum zaubern, in dem sich der Bürger gerne aufhält. Auch den Bürgern sollte klar sein, dass es ein über Jahre währender Prozess und eine Herausforderung sein wird, ein über Jahrzehnte gefestigtes eher negatives Image abzustreifen und ein positives aufzubauen. Dazu bedarf es eines langen Atems, aber eben auch einer konzertierten Aktion aller Akteure und der Bürgerschaft mit ihren Ideen.

Gleichwohl sorgen sich die Sankt Augustiner zurecht, dass nach Ladenschluss der neuen Shoppingmall die Bürgersteige in der neuen Mitte wieder hochgeklappt werden. Die Umgestaltung muss deshalb einhergehen mit einem breit gefächerten Veranstaltungskonzept und einem vielfältigen gastronomischen Angebot. Das zu entwickeln, wäre die nächste große Aufgabe. Erst dann wird es die Menschen aus dem Wohngürtel um das Zentrum herum und darüber hinaus auch mal einfach so in "ihr" Zentrum ziehen.

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