Hundehasser und Giftköder am Butterberg Hundehalter sorgen sich um ihre Tiere

SANKT AUGUSTIN · Um die Sicherheit ihrer Hunde sorgen sich die spazieren gehenden Hundehalter an den Feldern zwischen dem Freibad und dem Zentrum West, dem "Butterberg". Nicht nur die Sorge vor möglichen Giftködern, wie zuletzt unweit entfernt am Feld rund um den Flugplatz gefunden, ist groß.

 Treibt ein Hundehasser derzeit sein Unwesen auf dem Butterberg? Einige haben Angst um ihre Tiere.

Treibt ein Hundehasser derzeit sein Unwesen auf dem Butterberg? Einige haben Angst um ihre Tiere.

Foto: Holger Arndt

Angst haben die Hundehalter auch vor mutmaßlichen Hundehassern, die Jagd auf geparkte Autos machen, und vor einem Jäger. Dort, wo das Schild zum nie umgesetzten Gewerbegebiet "Auf dem Butterberg" weist, parken Hundehalter oft, um mit ihren Vierbeinern über die Feldwege und am Grünen C zwischen Menden und Mülldorf entlangzuspazieren. Durchgangs- oder sonstigen Anliegerverkehr gibt es keinen.

Gerüchte, ein Hundehasser würde die am Butterberg geparkten Fahrzeuge zerkratzen, konnte Polizeisprecher Burkhard Rick auf Nachfrage weder für die Örtlichkeit noch für das Umfeld bestätigen. In den vergangenen dreieinhalb Monaten habe es dort keine derartigen Meldungen gegeben. Auch beim Thema Giftköder gab es, wie berichtet, keine Meldungen bei der Polizei. Auf Nachfrage bestätigten die großen Tierarztpraxen im Umfeld des Flugplatzes, Dr. Detzler in Hangelar, Dr. Hofmann in Menden und Dr. Wygand in Niederpleis, dass in den vergangenen Wochen und Monaten das Thema "Giftköder" keines gewesen sei.

Doch die große Sorge der Hundehalter rund um den Butterberg ist offenbar nicht unbegründet: In der vergangenen Woche kam es dort "zu einem Unfall mit Fahrerflucht", wie Polizeisprecher Stefan Brink auf Nachfrage die Schilderungen bestätigte, die derzeit bei "Facebook" unter Hundehaltern die Runde macht: Demnach soll ein Mann mit einem grauen Geländewagen der Marke Subaru vergangenen Sonntag am Butterberg einen Hund angefahren haben und anschließend geflüchtet sein. Aufgrund laufender Ermittlungen dürfe die Polizei keine weiteren Angaben dazu machen.

Das allerdings tut die mutmaßliche Geschädigte im Internet: So soll der Fahrer absichtlich auf den Hund gezielt und Gas gegeben haben. Die Frau erstattete laut eigener Aussage Anzeige. Denn unbekannt sei der Autofahrer den meisten Hundehaltern und Spaziergängern nicht. Der Mann, der sich als Jäger ausgebe, soll bereits mehrfach mit Hundehaltern gestritten haben. "Er hat mir und meiner Tochter schon gedroht, die Hunde abzuschießen", behauptet die Frau im Internet. "Wir sind schon öfter mit ihm aneinandergeraten. Er ist meistens abends dort - und provoziert jeden mal auf ein Neues", kommentierte ein weiterer Hundehalter, dessen Hund ebenfalls laut eigenem Bekunden am Dienstag vergangener Woche vom selben Fahrzeug angefahren worden sein soll. Auch in diesem Fall sei Anzeige erstattet worden. "Er ist bekannt bei der Augustiner Wache, nur er hat sich schön überall immer rausgeredet, dass man ihm nichts kann", bestätigte die andere geschädigte Hundehalterin in ihrem Kommentar.

Eine Aussage, die auch einer dritten Hundehalterin aus Sankt Augustin, die namentlich nicht erwähnt werden will, im Gespräch mit dem General-Anzeiger nur zu bekannt vorkommt. Im Dezember war sie mit ihrem Hund auf dem Butterberg und dem "Wäldchen" auf dem Feld unterwegs, als plötzlich zwei Hunde aus der Baumgruppe geschossen kamen und zwei Hasen jagten. "Die Hunde haben Hasen über die Felder, quer über die stark befahrene Straße Richtung Menden und zurückgehetzt. Dann kam auf einmal ein Jäger neben mir aus dem Wäldchen und sagte 'Huch, da ist ja noch ein Spaziergänger'."

Wenige Meter weiter sprach die Frau laut ihrer Schilderung einen zweiten Jäger, bei dem es sich um den besagten Geländewagenfahrer handeln soll, auf die Situation an. "Darauf hat dieser sofort angefangen rumzubrüllen, sich fürchterlich aufgeregt und dann direkt neben mir grundlos vier Mal in die Luft geballert." Die zur Hilfe gerufene Polizei habe sich nicht zuständig gefühlt und auf die zuständige Behörde im Kreishaus verwiesen. Der Schriftverkehr blieb ergebnisoffen, sagt die Sankt Augustinerin, "Am Ende stand Aussage gegen Aussage. Angeblich wäre alles sicher gewesen. Aber es ist doch eine Schande, dass anscheinend immer erst etwas richtig Schlimmes passieren muss."

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