Steyler Missionare Hilfe für Leprakranke im indischen Puri

SANKT AUGUSTIN · Lepra gilt in Europa als ausgerottet. Weltweit ist der Erreger jedoch noch nicht besiegt. Der Welt-Lepra-Tag am vergangenen Sonntag will darauf aufmerksam machen. Die Steyler Missionare helfen in Indien Menschen, die an dieser Infektionskrankheit leiden.

 Pater Joseph Philip besucht einen Leprapatienten im Hilfszentrum der Steyler Missionare in Indien.

Pater Joseph Philip besucht einen Leprapatienten im Hilfszentrum der Steyler Missionare in Indien.

Foto: Steyler Missionare

Rund 250.000 Menschen erkranken jedes Jahr neu an Lepra, jeder Zehnte ist ein Kind. Und obwohl die Krankheit längst heilbar ist, löst sie noch immer panischen Schrecken aus: "Leprakranke werden bei uns häufig geächtet. Denn viele glauben, dass die Krankheit eine Strafe Gottes wegen Untaten aus einem früheren Leben sei", berichtet Pater Joseph Philip, Steyler Missionar in Indien. "Deswegen sind sie auch in Krankenhäusern nicht gern gesehen."

In keinem anderen Land gibt es so viele Leprakranke wie in Indien. In Puri, einem Wallfahrtsort im Bundesstaat Orissa, ist sie durch die Pilgerströme besonders stark verbreitet. Die Steyler Missionare beschlossen zu handeln und begannen im Jahr 1976, ein Hilfszentrum aufzubauen, in dem die Kranken untersucht und behandelt werden. Mittlerweile stehen 22 Betten für die Kranken der Gegend bereit, es gibt eine Zahnklinik und einen orthopädischen Schuhmacher.

Zusätzlich pflegen die Steyler mehr als 100 alte und missgebildete Kranke und versorgen sie mit Nahrung und Kleidung. Wichtig ist auch die Schule für die Kinder der Leprakranken. Denn nicht nur sie, sondern auch ihre Nachkommen werden gesellschaftlich geächtet: In staatlichen Schulen werden sie nicht aufgenommen. Doch in den Leprakolonien wird die Hilfe der Missionare dringend gebraucht: Die Steyler helfen Familien, ihre zerfallenen Häuser wieder aufzubauen, die Waisenkinder finden im "Karunalaya Children's Home" ein neues Zuhause. "Das biblische Wort Aussatz beschreibt ganz gut, was sie sind: Ausgesetzte, An-den-Rand-Gedrängte", weiß Pater Joseph Philip, der Leiter für das Leprazentrum.

Weitere Informationen gibt es unter www.steyler.eu.

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