Renaturierung des Siegufers in Sankt Augustin Gleß: "Da muss nachgebessert werden"

SANKT AUGUSTIN · Die Stadt Sankt Augustin hat den Plänen zur Renaturierung der Siegufer zwar zugestimmt, aber die für das Umweltprojekt zuständige Bezirksregierung in Köln muss aus Sankt Augustiner Sicht nachbessern.

Das geht aus der Stellungsnahme der Stadtverwaltung hervor, die der Planungsausschuss in seiner jüngsten Sitzung des Umwelt-, Planungs- und Verkehrsausschusses vorlegte. Beim Studium der Pläne war aufgefallen, dass zwei Einleitungsstellen in die Sieg nicht berücksichtigt worden sind. "Das geht so nicht, da muss nachgebessert werden, weil wir hier Planungssicherheit für die Kläranlage brauchen", sagte der Technische Beigeordnete Rainer Gleß.

Die Kläranlage leite das Wasser mit besonderen Auflagen in die Sieg. "Da bekommen wir sonst Probleme." Überdies tangieren die Pläne bereits ausgewiesene Ausgleichsflächen der Stadt. "Das berührt unsere Bebauungsplansatzungen, was nicht geht", so Gleß.

Ebenfalls weist die Stadt darauf hin, dass der neu anzulegende Weg an der Sieg nicht wassergebunden gebaut wird, sondern eine Asphaltdecke erhält. "Da sind ja viel Radler und Inliner unterwegs", so der Beigeordnete.

Wenig erfreut ist die Stadt darüber, dass die Bezirksregierung offensichtlich zu hohe Preise für den Grunderwerb zahlt. Das decke sich nicht mit den Preisen, die sonst üblich seien in jüngerer Zeit. "Da bekommen wir als Stadt Probleme bei künftigen Verhandlungen", sagte Gleß. Allerdings habe die Stadt auf die Kostenansätze keinen Einfluss. "Wir können nur eindringlich darauf hinweisen, dass man so die Preise kaputt macht", so Gleß.

Das Wichtigste indes stieß bei allen Planungspolitikern auf große Zustimmung: Das Meindorfer Siegufer bleibt so wie es ist. Der Sieg wird in diesem Abschnitt kein Raum zur Entwicklung geben. Das Naherholungsgebiet sollte zunächst auch als Entwicklungskorridor ausgewiesen werden, wogegen sich die Meindorfer aber mit Händen und Füßen gewehrt hatten.

Bei einer Informationsveranstaltung votierten 500 Meindorfer gegen das Projekt. "Das Engagement der Bürger ist in die Geschichte Meindorfs eingegangen", sagte Ortsvorsteher Peter Kespohl. Dass das Naherholungsgebiet erhalten bleibe, sei eine gute und richtige Entscheidung. "Wir brauchen dennoch für Meindorf eine Perspektive", wies Kespohl etwa auf das unkontrolliert wuchernde drüsige Springkraut hin. "Da sehen Sie vom Ufer aus die Sieg gar nicht mehr."

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